Das Wort Blaise Pascals vom „Gott Abrahams, Gott Isaaks, Gott Jakobs, nicht der Philosophen und Gelehrten“ hat in der Gegenwart eine gewisse Bedeutung erlangt, da sich an ihm die Geister in einer allerdings nicht gerade glücklichen Weise scheiden. Wenn sich nämlich für die einen das Genuine unserer Gotteserfahrung, die angeblich schon immer die Vernunft hinter sich gelassen hat, darin ausspricht, so ist dieses Wort für die anderen hinwieder ein Ärgernis, weil für sie Gott anscheinend „bloß“ eine Sache der Vernunft zu sein scheint.Sieht man jedoch von dieser unhaltbaren
Kurt Tucholskys halb ironisch, halb neugierig-ernsthaft gemeinte Frage „Wer ist das eigentlich, Gott?“ dürfte ziemlich genau die Situation charakterisieren, in der wir uns heutzutage befinden, wenn von Gott die Rede ist; es ist die Situation des Fragens. Gefragt wird ja immer dann, wenn etwas einerseits nicht mehr so selbstverständlich ist, daß sich jedes Fragen danach überhaupt erübrigt, anderseits aber doch wiederum noch nicht so weit der Beliebigkeit anheimgefallen ist, daß sich das Fragen gar nicht mehr lohnen würde.Dennoch steckt hinter unserem Fragen nach Gott weit mehr. Wir