MAN SAGT WEST-BERLIN unc assoziiert Käfig. Nach oben hin offen, ansonsten für die rund 2,2 Millioner Bewohner des westlichen Teiles dei einstigen Viermillionenstadt nur mii wenigen Ein- und Ausgängen versehen. Die Käfigtüren werden vor mehr oder minder weisungsbeach-tenden Bewachern gegen Visagebühren und Ausweisvorlage geöfmel und wieder geschlossen. Daher ziehl man es vor — im innerdeutschen Verkehr subventioniert — zu fliegen, was wiederum die jährliche Millionenfrequenz der Westberliner Flughäfen Tempelhof und Tegel bedingt.Von Wien aus scheint der ostzonalen „Deutschen
DER FR8MDE BUMMELT, wenn er Wien besucht, durch die Kärntner Straße. Das gehört nun einmal zum „Sightseeing” dazu. Der Wien-Kenner aber ergibt sich dem Reiz der Dorotheergasse. Ruhig und verträumt windet sie sich, drei Parallelgassen weiter von Wiens exklusivster Geschäftsstraße, vom Graben zur Augustinerstraße. Höchstens 200 Meter lang und oft nicht mehr als vier Meter breit, bietet dieses Gäßchen Wien in konzentriertester Form.Hier ist das „Beisl” im verwitterten Barockpalast zu finden, Nachtlokal und Kirche, voneinander nur durch einige Häuser getrennt, haben jeweils ein
EINE SOEBEN AUS FINNLAND in Wien eingetroffene Architekturstudentin, Pirkko S., erklärt in einem deutsch-französischen Sprachengemisch dem Referenten des Osterreichischen Auslandsstudentendienstes, daß sie drin-gendst eine Unterkunft suche. Ein Taxi brachte die Studentin mit all ihrem Gepäck direkt in die Führichgasse. (Der Broschüre „Studium in Osterreich“, welche sie über die Botschaft erhielt, hatte sie die Adresse entnommen.) Nun steht sie also hier, allein in einer völlig unbekannten Millionenstadt, zwar mit einem wartenden Taxi vor dem Haus, aber ohne Quartier.Die Maschinerie