Thomas Zane und seine Tätigkeit bei einer kleinen internationalen Hilfsorganisation stehen im Mittelpunkt des Computer-Thrillers „Blinde Zeugen” von Michael Doa-ne. Es geht um die Suche nach einem in Afrika verschollenen Freund, um den Verrat eines Computer-Geheimcodes, durch den die Hauptfigur ihren Feinden entblößt gegenübersteht.Doane zeigt auch die Verzweiflung und Desillusionierung derer, die in den Hilfsorganisationen arbeiten. Trotz oder gerade wegen der düsteren Stimmung beeindruckt er mit Schilderungen der Arbeit am Computer. Der abrupte Abbruch der Handlung enttäuscht, das
Der nächste „Deutsche Evangelische Kirchentag“ findet 1979 in Nürnberg statt. Wieder wird dann, wie seit dem Mauerbau, die evangelische Christenheit der Bundesrepublik unter sich sein und versuchen, die Anliegen der Getrennten mit zu artikulieren.Daß His unn TaVir 711 .Tahr Rphwipritfprwird, bewiesen die Treffen des deutschen Protestantismus spätestens seit 1969, als in Stuttgart unter der Losung „Hunger nach Gerechtigkeit“ fast gleichlautende Parolen wie in der zeitgemäßen Anti-Vietnam- und AntiAmerika-Kampagne theologisch aufbereitet wurden.Im gleichen Stuttgart fand kürzlich
Wieder einmal versuchte Bruno Kreisky die personellen Weichen in seinem politischen Stammland Niederösterreich zu stellen: Im Zuge der unaufschiebbar gewordenen Regierungsumbildung bot er dem sozialistischen Landesparteivorsitzenden und.Landeshauptmann-Stellvertreter Hans Czettel die Führung des Innenministeriums an, eine Funktion, die Czettel schon zwischen 1964 und 1966 bekleidet hatte. An seine Stelle wäre dann Otto Rösch in den niederösterreichischen Landtag und für die Landtagswahlen im späten Frühjahr 1979 in die Rolle eines sozialistischen Spitzenkandidaten geschlüpft.
Die Art und Weise, wie Sozialisten zum „Leistungsprinzip” stehen, ist gut geeignet, den eklatanten Widerspruch zwischen sozialistischer Theorie und Praxis aufzudecken. In der Arbeitsunterlage zum neuen SP-Programm heißt es: „Einführung sozialer Leistungskriterien an Stelle des sogenannten «Leistungsprinzips, das nur das Privileg rechtfertigen soll, über die Leistung anderer zu verfügen.”
Mehr als ein Drittel des Bundesbudgetvolumens entfällt auf die Personalausgaben; ein einziges Prozent Gehaltszuwachs für die Beamten kostet den Staat jährlich rund 800 Millionen Schilling; sie fahren auf den vorgezeichneten Geleisen der Pragmatisierung, praktisch unkündbar und mit dem Anspruch auf den gesetzlich verankerten Biennalsprung; ihre Pensionsregelung ist wesentlich günstiger als die der Beschäftigten in der Privatwirtschaft; es ist ihnen erlaubt, auch als Pensionäre einer Beschäftigung nachzugehen.Diese großen Vorteile standen bis vor wenigen Jahren dem gravierenden Nachteil
Der Fall des kriminellen Gerhard Berger wirkt tief in die Wiener ÖVP hinein; doch wiederum auch nicht so tief, daß er den Durchbruch des Wiener ÖVP-Obmannes Erhard Busek auf der eisigen Wiener Politszene zu stoppen imstande ist, wenn, ja wenn es ihm und seiner Partei gelingt, die Offensive in dieser Angelegenheit zu ergreifen. Davon kann derzeit noch keine Rede sein. Nach allen bösen Überraschungen und herben Enttäuschungen wartet man gebannt auf neue Enthüllungen. Sogar staatspolizeiliche Ermittlungen werden nicht ausgeschlossen, seit bekannt wurde, daß Bergers ehemalige Firma
Albin Schober, 38 Jahre, Bauer aus St. Stefan im Lavanttal, ist zwar nicht geographisch, aber dafür politisch schon viel herumgekommen. Trotz seiner Jugend diente er bislang in vier Parteien: Erst als Mitglied des ÖVP-Bauernbundes, dann als Mitglied und Funktionär des Allgemeinen Bauernverbandes, Ende der sechziger Jahre als Mitglied, Funktionär und Gemeänderatskandi-dat der FPÖ und seit 1971, da sich eine längere Herrschaft der SPÖ abzuzeichnen begann, als Mitglied und Kammerrat des sozialistischen Arbeiterbauernbundes.Bundeskanzler Kreisky lernte er bei einer Feier der Kärntner
In der eigenen und sehr kleinen Parlamentsfraktion wird er geschnitten, der Bundesvorsitzende seiner Partei mag ihn nicht ausstehen, in seinem politischen Wahl-Heimatland Kärnten gilt er, so urteilt er selbst, als „Unperson“: Dr. med. Otto Scrinzi, Primarius am Klagenfurter Landesksankenhaus, Hobby-Anthropologe, in der Politik ein Außenseiter aus Leidenschaft.Vor einundsechzig Jahren wurde er in Südtirol geboren, lernte leicht und rasch, studierte Medizin und spezialisierte sich auf Nervenleiden. Eine Leidenschaft für die Regelung öffentlicher Angelegenheiten, also für die Politik in
Der Gedanke des kooperativen Bundesstaates, in unserer Bundesverfassung klar formuliert, hat in der Republik Österreich stets vor allem die programmatischen Aussagen der politischen Parteien beherrscht, das Handeln dagegen seltener. Seit einiger Zeit aber mehren sich die Anzeichen für starke Tendenzen, die Beziehungen zwischen Bund und Ländern auf das Arbeitsprinzip der totalen Subordination zu bauen. Das geht, wie ÖVP-Klubob-mann Koren jüngst vermutete, soweit, daß der Bund selbst die den Ländern zustehenden Ertragsanteile an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben zinsenlos zurückbehält; eine ebenso eklatante Verletzung des Finanzverfassungsgesetzes wie auch des föderalistischen Prinzips in der Bundesverfassung.
Fürs erste ist die Frage nach einer Aufwertung des Schilling vom Fenster weg: Die Deutschen, von den Franzosen zu einer Aufwertung der Mark gedrängt, auch zögernd dazu bereit, warten nun einmal ab. Politisch gesehen, mag diese Aufwertung erforderlich sein, um europäische Solidarität zu demonstrieren. Aus ökonomischer Sicht beurteilt, führte eine DM-Aufwertung einen gewaltigen Schritt von jenem Konjunktur-Aufschwung weg, der, auf Export-Hoffnungen gebaut, der deutschen Regierung einen lichten Hintergrund zu ihrem Bundestags-Wahlkampf abgeben soll (siehe auch unseren Beitrag auf Seite 6).
Im Wiener Wahlkampf 1973 wurden zum erstenmal Geschäfte des „Baurings“ bekannt, bei denen der Gemeindebetrieb rund 160 Millionen Schilling in Saudi-Arabien verspielt haben soll. Israelische Quellen machten darauf aufmerksam, daß der Bau von Militärflughäfen und -anlagen einer „Waffenlieferung“ gleichkomme. Der „Bauring“-Aufsichtsratsvorsitzende, der Wiener SPÖ-Klubob-mann Suttner, meinte damals kaltschnäuzig, daß derlei Projekte mit Ideologie überhaupt nichts, mit Profit dagegen alles zu tun hätten. In einer mündlichen Anfrage im Parlament meinte Außenminister
Die österreichische Gesellschaft für Musik hat es sich, in Verfolgung ihrer Ziele, zur Aufgabe gemacht, über die Musikerziehung in Japan und die zeitgenössische japanische Musik zu informieren. Vier Tage lang wurden in Vorträgen, Diskussionen und Konzerten sowie durch eine Ausstellung japanischer Noten und Schallplatten wertvolle Erkenntnisse vermittelt. Wie Professor Hidekazu "Yoshida, Direktor der staatlichen Musikhochschule in Tokio,. betonte, hat sich die Zahl der Musikhochschulen in der Zeit von 1948 bis 1968 von zwei auf 18 erhöht; die Zahl der Musikstudenten stieg im selben
Erst hat es für die Finanzierung des Existenzminimums gerade noch gereicht, nach dem Tod des Mannes aber kommt für die Witwe zum persönlichen Verlust auch noch der finanzielle Schreck: die unwiderrufliche Umstellung auf die Witwenpension (und das wird nach einer geringfügigen Verbesserung ab dem 1. Juli 1971 die Verringerung auf 60 Prozent der Vollrente bedeuten). Die Witwenpension zwingt zu drastischen Einschränkungen in den Lebensgewohnheiten, öfter als man glaubt zur Aufgabe der Wohnung. Seit Jahr und Tag bekümmert die Sozialpolitiker in beiden politischen Lagern das Schicksal jener
Die Zahlen der Media-Analyse (MA) über österreichische Massenmedien sprechen eine deutliche Sprache: Gegenüber 1967 erreichten die Nicht-Parteizeitungen im Jahre1969 schon um 700.000 mehr Leser täglich, die ÖVP-Zeitungen verzeichneten im selben Zeitraum einen Rückgang um 32.000 tägliche Leser. Diese Zahlen sind seit 15. November1970 nicht nur durch eine natürliche Entwicklung überholt, sie stimmen samt und sonders nicht mehr. Die 133.000 in der MA ausgewiesenen „Volksblatt“-Leser sind von den ÖVP-Leserzahlen ab- und zum Großteil den Nicht-Parteizeitungslesern zuzuzählen.
Einen Tag nach den Parlamentsnachwahlen in Wien treffen am 5. Oktober die Klubobmänner der Parteien im Hohen Haus erstmals nach dem Sommer zusammen, um den Fahrplan der ersten Plenarsitzungen auszuhandeln. Premiere wird bei dieser Gelegenheit auch Prof. Dr. Koren haben, der erstmals in seiner neuen Funktion als Klubobmann der ÖVP auf Parlamentsboden gegen SPÖ-Fuchs Dr. Pittermann und FPÖ-Boß Peter eine günstige Ausgangsposition für die Volkspartei heraushandeln soll. Diese Präsidialkonterenz, in der das Sitzungsprogramm festgelegt wird, ist von großer taktischer Bedeutung.Ein erstes
Für die nicht unmittelbar Beteiligten ist ein wichtiges Ereignis in der Russisch-Orthodoxen Kirche Wiens unbemerkt geblieben. Im Sommer schon traf in Wien der neuernannte Bischof Philaret ein und übernahm die ihm vom Patriarchat in Moskau anvertraute Eparchie.Seit der Abreise (und dem bald darnach erfolgten Tod) des Erz-bischofs Sergius, der 24 Jahre sein hohes Amt in Prag bekleidete und 1946 bis 1948 in Wien weilte, war der Bischofsthron in Wien vakant. Die spärliche Kirchengemeinde mußte sich schweren Herzens an die traurigen Zustände in ihrer früher so lebendigen und oft überfüllten