Auch Osteuropäer möchten ihr eigenes Auto besitzen. Da die KP-Regime dies nicht mehr länger ignorieren konnten, aber jedes für sich die Wünsche seiner Untertanen nicht befriedigen kann, mußte eine Zusammenarbeit der verschiedenen nationalen Autoproduktionen so rasch wie nur möglich in Angriff genommen werden.
Eine Kuriosität der ungarischen sozialistischen Marktwirtschaft:I wenn jemand seit diesem Sommer in | einer Tabaktrafik oder sonstwo eine Schachtel Zündhölzer verlangte, erhielt er die stereotype, von einem Achselzucken begleitete Antwort: „Es gibt keine!“Nach anfänglichem behördlichen Zögern begann dann das große Gesellschaftsspiel: „Sucht die Täter!“ Die zuständige Hauptabteilung des Binnenhandelsministeriums mußte eine großangelegte Untersuchung einleiten. Nach Wochen gab schließlich der zuständige Stellvertretende Minister eine amtliche Erklärung heraus, wonach der
Ungarns „sozialistische Moral“ ist in vieler Hinsicht strenger und konservativer als die Moral im Westen. Kein unverheiratetes Liebespärchen kann zum Beispiel in einem ungarischen Hotel ein Zimmer erhalten. Darüber veranstaltete man kürzlich im Budapester Radioprogramm unter dem Titel „168 Stunden“ eine lebhafte Diskussion. Der Direktor des Hotels „Pannonia“, Jenö Somo-gyi, bestritt zwar die Existenz „administrativer Maßnahmen“, er gab jedoch offenherzig zu, daß es Regeln gebe, die „von der sozialistischen Moral und den menschlichen Verhaltensmaßstäben diktiert“
Ungarn lacht seit kurzem über eine Sendereihe des Budapester Radios, die unter dem Titel „168 Stunden“ zum erstenmal einen tieferen Einblick in den Mechanismus und in die Klientel der volksdemokratischen Geheimprostitution gewährte. So wurde ein Bericht gesendet, der den nicht alltäglichen Titel trug: „21 junge Damen verdienen ihr Brot in Nachtschichten und leben ausschließlich von Kraut.“ Untertitel: „Seitensprünge eines galanten Präsidenten.“ Der Inhalt in Kürze: Genosse Fischer kam aus einer Drahtzaunfabrik, in der er sich offenbar nicht wohlgefühlt hatte. Er wechselte
Irans Ministerpräsident, Amir Abbas Hoveyda, verbrachte kürzlich sechs Tage in Rumänien, begleitet vom Generaldirektor für Wirtschaftsangelegenheiten im Außenministerium, Abbas Nay er i, und dem Direktor der zweiten politischen Abteilung im selben Ministerium, Ahmad Ardalan.Zwischen Iran und Rumänien herrscht seit 1965 ein reger diplomatischer Reiseverkehr. Damals wurde das erste langfristige Handelsabkommen unterzeichnet. Im Mai 1966 machte dann der Schah eine längere Rundreise durch Rumänien, gefolgt von seinem Ministerpräsidenten im November desselben Jahres. Der Schah kam Ende
Das ständige Wirtschaftskomitee des COMECON hielt kürzlich eine mehrtägige wissenschaftliche Beratung an der Budapester Wissenschaftlichen Akademie über „Charakter und Probleme des sozialistischen Marktes“ ab, an welcher 50 Wissenschaftler und osteuropäische internationale Wirtschaftskapazitäten teilgenommen haben. Zu den mehr als 30 Vorträgen be- zogen.38 Wirtschaftsführer Stellung.
Der einstige „Vater der ungarischen Nation“, der greis-invalide Mätyäs Räkosi, konnte den dramatischen Kreis seines Lebenslaufs glücklich abschließen: Dank seinen Sowjetfreunden wurde er kürzlich repatriiert Nach 14jähriger Verbannung durfte Räkosi wie ein Einschleichdieb nach der ungarischen Hauptstadt zurückkehren. Seine ehemalige Prachtvilla hat er zwar nicht zurückbekommen, erhielt aber eine kleinere Villa auf dem Budapester „Rosenhügel“, wo die Parteiprominenz wohnt. Einige Detektive in Zivilkleidung achten darauf, daß „Stalins bester ungarischer Schüler“ seine Ministerpension ungestört genießen kann. Er ist schwer herzkrank. Kein Wunder, weniger elastische und geübte Politikerherzen wären bei den nicht alltäglichen Daueraufregungen längst stehen geblieben.
Die Zahl der Privatautos in Ungarn ist in zwölf Jahren enorm angestiegen. Während kurz nach dem Volksaufstand, das heißt Ende 1956, nur 2500 private Personenautos zugelassen waren, wurden Anfang 1968 schon etwas mehr als 126.000 registriert. Dennoch konnte die Nachfrage nicht zufriedenstellend erfüllf werden. Am Anfang dieses Jahres waren 18.000 Aspiranten vermerkt, ihre Zahl ist bis Ende September auf 33.000 angewachisen, obwohl indessen kontraktmäßig 17.000 Automobile für die Einfuhr angekauft waren, wobei die kapitalistischen Länder zwangsweise sehr schlecht abgeschnitten haben. Aus