Die Vertreter der Einführung einer Wertschöpfungsabgabe argumentieren im wesentlichen damit, daß Bationalisierung, Automation und steigende Arbeitslosigkeit zu einem sinkenden Anteil der Löhne an der Wertschöpfung führen. Daher müsse der Arbeitgeberbeitrag auf eine andere Basis gestellt werden: Nicht mehr das Erwerbseinkommen, sondern die Bruttowertschöpfung des Unternehmens soll Grundlage sein.Diese Voraussetzung trifft aber tatsächlich nicht zu. Alle Statistiken zeigen, daß mit einem längerfristigen Zurückbleiben der Lohnquote gegenüber dem Volkseinkommen nicht zu rechnen ist.
Was wollen die Unternehmer primär von der Politik? Vor allem eines: Daß sie von sich aus die marktwirtschaftliche Ordnung ermöglicht und zugleich die Existenz von freien Unternehmern nicht nur duldet, sondern auch fördert. Auf diese Weise würde die Politik einen Beitrag zur Eigenverantwortung leisten und wäre darüber hinaus imstande, sich für die Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme freizumachen.Was haben die Unternehmer der Politik zu bieten? Vor allem eines: Eine realistische Sicht der Dinge und das Denken in Kosten-Nutzen-Kategorien, wie es heute in der Verwaltung nicht immer
ZUR DISKUSSION
Eine sozialpolitische Illusion
für den einen, ein soziales
Muß für den anderen, um
einen menschenwürdigen
Mindestlebensstandard zu
garantieren: der 10.000
Schilling - Mindestlohn.