Im Schatten der Dolomiten lernten viele Freunde Südtirols ein kleines Bergvolk kennen, das reich an Sagen, begütert an Eigenart und ausgezeichnet durch schöne Trachten ist, das durch Handfertigkeit und Geschäftssinn hervorragt, selbstbewußt und heimatliebend ist. Es sind die Ladiner. Vielmehr sind es jene Ladiner, welche sich in den Dolomiten durch zwei Jahrtausende behaupteten, der letzte Rest eines Volkstums, das einst im ganzen Alpen-bogen zwischen Römern und Germanen, Deutschen und Italienern seine Heimat hatte. Heute sind ihnen die Landschaften, welche sie in Zusammenhang hielten
In dem schweren Ringen um Eigenart und Seele, das dem Sonnenland Südtirol zwischen Brenner und Salurn, zwischen Draupforte und Reschenpaß seit der Zerreißung Tirols aufgebürdet ist, steht wie ein Fels in der Brandung ein Mann, der für alle Südtiroler Halt, Stütze und Vorbild geworden ist: der Herausgeber der deutschen katholischen Tageszeitung „Dolomiten“ und Präsident der Verlagsanstalt Athesia, Michael G a m p e r.Gamper entstammt einem alten Tiroler Bauerngeschlecht. Sein Vater übte im Mittelgebirge unterm Gampenpaß das Schmiedhandwerk aus. Kanonikus Gamper wurde vor nunmehr