Am 9. und 10. April sollte in Bad Kreuznach ein Treffen der Außen- und Finanzminister der Deutschen Bundesrepublik und Österreichs stattfinden. Bei dieser Gelegenheit sollten die Unterschriften unter einen in monatelangen Verhandlungen, die von beiderseitigen Beamtendelegationen geführt worden waren, vorbereiteten Entschädigungsvertrag gesetzt werden. Dieser Begegnung sahen rund 300.000 in Österreich lebende Heimatvertriebene genau so voller Hoffnung entgegen, wie die rund 35.000 Opfer des NS-Regimes, die auf eine umfassende Wiedergutmachung warten. Die Begegnung der Minister fand aber
Dim Dezember fand im Parlament die alljährliche Budgetdebatte statt. Sie bot den Abgeordneten die Möglichkeit, über viele aktuelle Fragen zu sprechen, der Verwaltung Anregungen zu geben, Wünsche der Wähler vorzutragen und Forderungen anzumelden. Wer aber die Reden der Abgeordneten aufmerksam verfolgte und sie des schmückenden Beiwerks entblätterte, dem mußte es manchmal geradezu eiskalt über den Rücken laufen ob der Maßlosigkeit der im Hohen Haus vorgebrachten Forderungen.Nicht die offenen und versteckten Drohungen der Kommunisten, ihre durch den Sputnik ausgelöste Ueberheblichkeit
Bei der Behandlung des Kapitels „Aeußeres“ richtete der Schreiber dieser Zeilen im Finanz- und Budgetausschuß des Nationalrates an den Außenminister die Frage, was die Bundesregierung zu tun gedenke, um den Komplex des österreichischen Vermögens im Ausland, namentlich in den Staaten des europäischen Ostens und Südostens, zu klären. Dabei ergab sich die interessante Tatsache, daß die offiziellen Stellen die Verluste an europäischen Vermögenswerten allein in der Tschechoslowakei mit vier Milliarden Schilling beziffern, während nach inoffiziellen Berechnungen die Verluste