Dort, wo vom Piräus die Heilige Straße sanft ansteigend die Paßhöhe erklimmt, legt sie in zärtlichem Bogen ihr grauschimmerndes Band um das alte Kloster Daphni. Es ist ein Platz zum Ausruhen, zur Besinnung. Da klettert ein dunkelgrünes Kiefernwäldchen den Hang herunter und umschmeichelt den lieblichen Ort. Es sind nicht die kräftigen Aleppokiefern mit weitausholenden mächtigen Ästen und zartgrünen Nadeln, wie sie sonst allenthalben die Straßen einsäumen oder in kleinen, fröhlichen Gruppen beisammenstehen, sondern dürre, dunkle und kurzstämmige Bäume, ganz wie bei uns zu Hause.
Es gibt keine Stadt der Erde, die in ihren Schicksalen Athen gleichen würde. Ihre Seele ist aber das Maß alles Gewohnten herausgehoben, erhellt Tom Strahlenkranze der Freude, aber auch umschattet von der Tiefe der Trauer und des schmerzlichen “Wissens.Man kann sie den Schnittpunkt und Schmelztiegel fast aller Völker und Kulturen der alten “Welt bis zum Ausgang des Mittelalters nennen. Sie ist die Sehnsucht und das Ziel Unzähliger gewesen und zum romantischen Inbegriff des Schöngeistigen geworden.Dennoch umkreisen alle Gedanken einen nur sehr engen Bezirk, wenn man an Athendenkt: die