Vor vier Jahren erlebte Amerika das Florida-Debakel. Diesmal könnte es noch verheerender werden, schreibt Ronnie Dugger im Magazin "The Nation". Hundert Millionen Wähler werden nämlich mittels "touch-screens" elektronisch ihre Stimme abgeben. 20 Prozent aller 3.114 Wahlkreise sind nun voll computerisiert, in vielen wird aber eine parallele schriftliche Aufzeichnung der Wahlergebnisse fehlen. Rund ein Drittel der elektronisch eingelangten Stimmen wird nachträglich nicht auf seine Richtigkeit überprüft werden können, prognostiziert die Washingtoner Firma Election Data Services. Eine
So genannte Wahlmänner wählen den amerikanischen Präsidenten. Das hat historische Gründe. Zum einen mochten die ersten Mitgliedsstaaten der Union keine zentrale Gewalt. Dann war das Land groß und unwegsam, ohne moderne Kommunikationsmöglichkeiten. Schon einen Wahlkampf zu führen gestaltete sich schwierig. Zudem meinten Philosophen wie Henry St. John Bolingbroke, politische Parteien wären des Teufels - und öffentliche Funktionen anzustreben wäre "ungentlemanlike".Die Verfassungsväter sahen in direkten Wahlen keine wirkliche Alternative, denn im besten Fall würden Kandidaten großer