Die jüngsten Klienten die László Sümenghs Anlaufstelle für Prager Strichjungen kontaktieren sind neun Jahre alt, mit 26 gehört man schon zum alten Eisen und wird weggeworfen. Die Regierung leugnet das Problem, das sich nicht auf Tschechien beschränkt, denn die meisten Freier kommen aus Deutschland und Österreich.Eine Gemeinschaft ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied, heißt es. Demnach müsste die tschechische Gesellschaft also sehr schwach sein oder nur wenig über ihre Schwächen wissen (oder wissen wollen). Und Letzteres trifft auch zu. Hätte die tschechische Polizei
Von Eltern, die ihre Kinder auf den Strich schicken, von jungen Paaren, die sich ihren Lebensunterhalt dort verdienen müssen und gemeinsam untergehen, von Freiern aus Deutschland und Österreich, die sich aufführen wie die Paschas - und von Buben, die für die meisten nur mehr menschlicher Abfall sind, erzählt der Sozialarbeiter László Sümengh im Gespräch mit der Furche.Die Furche: In den Sommermonaten steigt die Zahl der Stricher auf Prags Straßen und Plätzen; ist Prostitution für manche Jugendliche eine legitime Nebenerwerbsquelle geworden?László Sümengh: Leider ja. Ich kenne