Anfang Juni endete die wichtigste japanisch-amerikanische Jahreskonferenz in der Erkenntnis, daß die beiden Bündnispartner verschiedene Ansichten über die Chinapolitik und über den Chinahandel haben und die Situation in Vietnam nicht in vollständigen identischen Bildern sehen. Diese Erkenntnis schmeichelte dem japanischen Selbstbewußtsein. Sie haben die Niederlage und die Nachkriegszeit noch zu sehr in den Knochen, um nicht zu genießen, daß sie den Siegern von vorgestern, der Besatzungsmacht von gestern und dem Bündnispartner von heute am Verhandlungstisch als gleichberechtigte
Das Unaufhaltsame aufhalten zu wollen, ist überall eine unpopuläre Politik, besonders im politisch äußerst realistischen Femen Osten. Und Chinas Einzug in die UNO und damit in das Zentrum der asiatischen Politik wird in Ostasiien heute als unaufhaltsam angesehen; überall, in jedem Staat und in jeder Partei. Das gilt besonders für Japan. Japans neue Regierung kann es sich einfach nicht'leisten, an der Seite der USA gegen den Strom zu schwim men und muß ihren eigenen Weg suchen. Das ist gar nicht so einfach. Der Weg soll nach Peking führen, doch nicht von Washington fort. Noch weniger