Er ist kompromißlos genug, um auch bei Werken aus der Raritätenkiste für Überraschungen zu sorgen: Nikolaus Harnoncourt gastierte - nach seiner fulminanten „Alfonso und Estrella"-Wiederbelebung - mit einer weiteren Schubert-Oper bei den Festwochen im Theater an der Wien. „Des Teufels Lustschloß", eine 1813/14 entstandene „natürliche Zauberoper" nach einem bieder-schrulligen Text August von Kotzebues, wurde für Harnoncourt und Regisseur Marco Arturo Marelli zur großen Herausforderung.Die Arbeit, aus den beiden Versionen Schuberts eine brauchbare Spiel -fassung zu
Das Werk zählt zu den „Stiefkindern" des Bepertoires der internationalen Opernhäuser. Und auch in der Strauss-Stadt Wien ist „Die schweigsame Frau" von Stefan Zweig und Richard Strauss dreizehn Jahre nicht mehr gespielt worden.Hauptgrund dafür ist die extrem anspruchsvolle Besetzung: Wien bietet das jugendliche Koloraturenwunder Natalie Dessay als bezaubernde Aminta voll Temperament, Witz und Verstellungskunst auf; ein Ereignis!Im Verein mit Kurt Bydl als polterndem alten Sir Morosus, Bo Skov-hus als dreistem Barbier und Drahtzieher der Ehekomödie und dem jugendfrisch
Abschied” war das ungeschriebene Motto dieser Uraufführung der Stefan-Zweig-Oper des jungen Wiener Komponisten Christoph Cech: Kammeroper-Intendant Bu-dolf Berger zeigte seine letzte Opernuraufführung vor seiner Übersiedlung nach Straßburg; Stephan Bruckmeier, einer unserer originellsten jungen Begisseure, verabschiedete sich mit dieser Inszenierung, um an deutschen Theatern neue Aufga ben zu übernehmen. Und Abschied ist das Thema der Oper „Aus allen Blüten Bitternis” - die Geschichte der Verstörung und Selbstzerstörung des österreichischen Dichters Stefan Zweig, der die
Als Kurt Horres 1982 seine Premiere der Tschaikowsky-Oper „Pique Dame" an der Staatsoper herausbrachte, provozierte seine Inszenierung einen Skandal: „Zorres mit Horres" war noch die zahmste Schlagzeile, die er sich gefallen lassen mußte.Nun nimmt die Staatsoper Tschaikowskys düster-phantastisches Werk erneut auf - und man staunt, wie harmlos Andreas Reinhardts schwarze Friedhofsbilder und Horres' einst so gespenstisch irrlichternde Figuren wirken.Die Geschichte von Hermann, dem besessenen Spieler, der den drei geheimnisvollen Karten seine Liebe und sein Glück opfert und den