In die Reihe der Erinnerungsbücher, die sich mit Oesterreichs Geschichte in der düsteren Periode von 1918 bis 1945 befassen, tritt nunmehr der mit Spannung erwartete zweite Band von Friedrich Funder. Der Titel flattert wie eine siegreiche Fahne über den aufwühlenden Geschehnissen und verkündet das Ergebnis des bitteren Ringens, in das die entfesselten Elemente das gepeinigte Land stießen: Oesterreich, 1918 als Rest eines Großreiches übriggeblieben, dann in seiner staatlichen Existenz ausgelöscht, ist 1945 neu erstanden. Die Altösterreicher haben die historische Abfolge schmerzlich
Luther. Die deutsche Tragödie 1521. Von Karl August Meissinger. Sammlung Dalp, Band 35. S. Francke Verlag, Bern 1953. 192 Seiten. Preis 6.80 sfr.Der 1950 verstorbene Dichter und Gelehrte K. A. Meissinger hinterließ sein wissenschaftliches Hauptwerk, eine Luther-Biographie, unvollendet. Es sollte drei Bände umfassen: Der katholische Luther, der reformatorische Luther und der lutherische Luther. Sein besonderes Interesse galt dem vorreformatorischen Luther. Seitdem der Reformationsforscher J. Ficker den jungen Mann zur Mitarbeit herangezogen hatte, war Meissinger auf die Erhellung der
Die Strahlkraft dieses Werkes, das von der eisten bis zur letzten Zeile fesselt, ist so stark, daß man förmlich zum Miterleben gezwungen wird. Wenn die Flut der Eindrücke nach der Lesung verströmt ist, bleibt als Ergebnis die Ueber-zeugung: Dieses Leben ist der klassische Beweis, daß ein Mensch, der seine Talente und Anlagen am richtigen Platz verwirklichen kann, Bedeutendes und Ganzes leistet. Wenn ein solches Leben überdies in die Bruchzone zweier Geschichtsphasen fällt und wenn es seine Arbeit hoch hinaufgeführt hat, dann muß das Ergebnis einer Rückschau nicht nur eine Biographie,