Schweigend ragte die Höhe von Vido-vica empor in grenzenloser Einsamkeit.Dort oben stand, allein und verlassen, Svantevid. Seine Anbeter blieben ihm fern, nur ein Wächter hütete ihn.Schwarz vom Regen herbstlicher Tage, grau im grellen Sommerglanz, wenn die Sonne im Zenith stand, und flammendrot im Abendleuchten, als sei es mit Blut übergössen, reckte sich das Standbild hoch über dem Meer wie ein Gespenst aus dem Felsen in den Himmel. Regungslos blickten seine drei Köpfe ringsum in die Ferne. Si starrten auf die Inseln, die das weite Meer umspülte, und auf die Kammlinie der
(Sdiluß)Drinnen im Turm ist es so dunkel, daß ich am liebsten Reißaus nehmen möchte.Aber aus der Höhe kommt ein heller Glanz und durch ein Fenster fällt ein Lichtschein in den finsteren Raum. Allmählich gewöhnen sich meine Augen an die Dämmerung, schon kann ich die Steinstufen der Wendeltreppe unterscheiden, die steil emporführt. Rasch steige ich die hohen Stufen hinauf, ich eile dem hellen Schein entgegen und lasse die düstere Tiefe des Turmes unter mir. Nichts regt sich, nur ab und zu höre ich das Zwitschern der Schwalben, die in blitzendem Hug an den Turmfenstem enter dem Dach
Alfred Buttlar von Moscon über- trug aus dem Kroatischen für die „Furche" die von Vladimir Nazor stammende kleine Erzählung, deren Abdruck wir hier beginnen. Vladimir Nazor darf ah der bedeutendste lebende Vertreter des kroatischen Schrifttums bezeichnet werden, das er, der heute 72jährige, durch eine Fülle gemütvoller Schöpfungen, Romane und epische Dichtungen und Märchenerzählungen und Lyrik bereichert hat. Er stammt aus Postize, einem kleinen Örtchen auf der Insel Brazza. Des Dichters dalmatinische Heimat, ihre farbenre-che Landschaft, ihr Volkstum und ihre reiche Sagenwelt sind