(Carinthischer Sommer; „Johannes-Passion” von J. S. Bach) Nach der getanzten Matthäus-Passion in Salzburg wurde nun in der Stiftskirche Ossiach Bachs Johannes-Passion „szenischkonzertant” aufgeführt. Bei der zweieinviertel Stunden dauernden Darbietung hat sich Hugo Käch als Dirigent und Szenengestalter etwas zuviel zugemutet. In Mathias Kralj's stimmungsvoller Raumgestaltung gelang ihm kein überzeugender dramatischer Ab^ lauf, es blieb statuarisches Stückwerk, bei dem nur der Schluß nachhaltige Wirkung zeitigte.Unebenheiten ergaben sich auch in der Orchesterführung (Capeila
Als letzte Woche die Gesellschafter (und mehrere politische Potenzen der ÖVP, die keineswegs Gesellschafter waren oder sind) des Osterreichischen Verlages im traditionsreichen Haus in der Strozzigasse des 8. Gemeindebezirks zur schon lange vorher angekündigten Generalversammlung zusammentraten, war es für jeden Eingeweihten klar, daß diese Versammlung das Ende des österreichischen Verlages bedeuten werde: Die steirische und die Kärntner ÖVP beabsichtigen, die in ihren Landeshauptstädten beheimateten Zweigstellen des österreichischen Verlages vom defizitären Wiener Kopf — und koste es Millionen! — loszukaufen und die Wiener mit ihren Sorgen Wiener sein zu lassen. Der Wirtschaftsbund war (und ist) an einer Sanierung des österreichischen Verlags mit seinem „Volksblatt“ auch kaum interessiert: Er hatte (und hat) genug Sorgen mit seiner „Presse“.
IN DEN LETZTEN WOCHEN TRAT das Osterreichische Fernsehen, wie stets im Sommer, mit relativ wenig interessanten Abenden hervor. Doch gerade diese Sendungen haben zum Teil sowohl was die Auswahl, als auch die Gestaltung und Darstellung betrifft, oft ein ausgezeichnetes Niveau erreicht. Hier muß an die erste Stelle die Gedenk-Sendung für Franz Werfel gestellt werden. Im Grunde genommen war diese Sendung in ihrer Zusammensetzung mit Gedichtsvorträgen und Kurzszenen, verbunden durch überaus menschliche und herzliche Worte Friedrich Torberg* ausgesprochen untelegen. Jeder Fachmann müßte sagen,
ZEHN JAHRE ist das österreichische Fernsehen alt. 1955 zählte man bei Programmbeginn runde 500 Besitztr von Fernsehgeräten. Niemand dachte damals an diesen rasanten Aufschwung des Fernsehens. Selbst die Techniker waren der Überzeugung, daß Österreich noch viel mehr Fernsehsender und Relaisstationen benötigte, um den Großteil der Bevölkerung dem Sendenetz anzuschließen. Fachleute oder zumindest solche, die sich dafür ausgaben, waren selbst Ende der fünfziger Jahre der Meinung, daß mit rund 350.000 bis 400.000 Fernsehempfängern in Österreich der Sättigungsgrad erreicht wäre. Nun