Aus dem Schnürboden kommt die Götterhand der Theatermaschine, Sonja steigt auf und entschwebt — so grotesk, so einfach schließt Harald Sommers Szenenfolge „Ein unheimlich starker Abgang“, die vor kurzem in Graz uraufgeführt und nun in Basel nachgespielt wurde. Es ist der Ausweg aus einer Dramaturgie, der kein anderer mehr bleibt, gleichzeitig aber als Coup, als Gag ein Hinweis darauf, daß auch aus dem Räderwerk dieser Gesellschaft für Außenseiter kein anderer Weg herausführt. Nur Wunder können noch helfen, die Dramaturgie ist dem Wirklichkeitsbestand angemessen. So ist es, ist es so?
Dreiundvierzig Jahre ist das „Show Boat“ nun alt, und es hat in all diesen Jahren nicht den Weg auf den europäischen Kontinent gefunden. Eine erstaunliche Tatsache, wenn man den Erfolg bedenkt, den dieses erste eigentliche „Musical“ am Broadway erlebte. Läßt sie sich mit der Überlegung erklären, daß das Musical als typisch amerikanische Spielart des Theaters hier nicht gefragt war, solange noch die Operette klassischen und unklassischen Stils ihre Höhepunkte hatte? War dieser sonderbare Mischstil aus Operette und Tanz, aus Oper und Schlagervergnügen, aus Show und
Es ist nicht ganz sicher, ob das Wort Rimfoauds richtig ist, daß man die Seele eines Dichters dann durchschauen könne, wenn man in seinem Werk die Worte aufsuche, die am häufigsten vorkommen. Es ist aber kein Zweifel, daß dies für Paul Celan zutrifft, der in der Seine den Tod gefunden hatte. Und dieses Wort ist bei Celan das Wort selbst, zusammen mit den beiden Gegengewichten: Schweigen und Verstummen. Sein Werk — einige schmale Bände mit Gedichten — ist Zeugnis für ein unendliches Ringen mit dem Wort und der durch das Wort gegebenen Möglichkeit, Verständigung zu finden, die