Tunckelheit ist stäts zuwider Dem vergölten Sonnen-Liecht Legt zu Ruhe sich Phoebus nider Stracks sie seinen Platz beziecht:Keines kan das andre leiden Wegen der Zuwiderheit;Narren seynd mit den Gescheiden Immer stössig / und entzweyt.Ein Gottloser wird dem Frommen Niemahl gut / und günstig seyn Dann durch ihn wird ihm benommen Eines frommen Menschen Schein:Gleich wie durch den Stein Carfunckel Wird beschämt die schwartze Nacht Also wird das Laster tunckel Durch der Tugend Glantz gemacht.Gleich wie aber mit seb Rohren Boreas vergebens spihlt Also auch der Haß der Thoren Fruchtlos auf die
„Hoch vom Waldweg aus die Heimat des Friedens zu sehen, aber den Weg dorthin nicht zu finden" - das Wort Augustins fällt einem ein am Ende der Geschichte vom traurigen kleinen Ratz, dessen Eltern in Scheidung leben. Die große, weise Eule mit den weiten, schützenden Flügeln ruft vom, Baum herab und lehrt den armen Julius auf die hohe Eiche zu klettern. Von dort aus erscheint die Distanz zwischen dem rosa Haus der Mutter und dem grünen Haus des Vaters lächerlich klein: „Jetzt brauchte er nie mehr traurig zu sein, Das freute auch Mama und Papa."JULIUS, DAS RATTENKIND. Von Lydia Devos,
(Feldkircher Theater am Saumarkt, bis 15. Mai) Auf den ersten Blick meint man, eine Sammlung von Tigerfellen vor sich zu haben und wundert sich, wie verschieden sie sein können. Dem zweiten Blick werden Magnetlinien offenbar, nach denen sich die Farb- Striche richten; beiläufig erkennt man (großteils spanische) Uferpartien, Wolkenschatten und verschiedene Gegenden. Beim dritten Blick beginnen die Landschaften auf den Betrachter zuzurasen (der Pinsel mag noch so schnell sein, das Auge sieht immer noch mehr); und der vierte Blick fällt auf Bretter-Figuren, die aus bemalten Feldern mit
Die „XX” aufgesteckt hat eine Vorarlberger Galerie. 1962 veranstaltete Ewald Haemmerle in Götzis (mittleres Rheintal) die erste private Ausstellung zeitgenössischer Kunst im Ländle. Er hatte eine von kommerziellen Rücksichten nicht verdorbene, auf persönliche Bekanntschaften gegründete Neigung zur Arbeit der Künstler — und den guten Willen, eine Brücke zum Kunstgeschehen in Innerösterreich, besonders Wien, zu schlagen, wo seine Künstlerfreunde studiert hatten. Erste Maßstäbe wurden gesetzt, Wacker, Klimt, Edmund Kalb in Erinnerung gerufen.Der sensible Gründerstarb unerwartet
Unter einem nicht gerade glücklichen Stern stand der Beginn der Bregenzerwälder Kulturtage, die traditionellerweise mit einer Vortragsreihe und einer Diskussion den Auftakt nahmen. So mußte Kardinal König, von dem man als einem der vier Redner Wesentliches zum Grundsatzthema „Ende oder Wiedergeburt der Ideologien“ erwartet hatte, absagen. Und dann erweckte Landeshauptmann Dr. Herbert Kessler mit seiner Eröffnungsrede bei einem Teil der Vorarlberger Kulturschaffenden Widerspruch, als er meinte, daß sich diejenigen, die zwischen „Hochkultur“ und „Subkultur“ unterscheiden, in
Ein Mozart-Interpretationspreis, den die Mozart-Gemeinde dem jungen Philharmonikerkonzertmeister und frischgebackenen Quartettchef Rainer Küchl im Jänner verliehen hatte, war Anlaß für dieses „Philharmonische“ im Musikverein. Küchl, als Solist Senkrechtstarter und stürmisch gefeiert, bewies mit der Wiedergabe des „Straßburger“ D-Dur-Violinkonzertes von Mozart, daß er trotz seiner Jugend ein versierter, technisch überzeugender Geiger ist. Die Deutung des Werks schien mir freilich etwas distanziert, muß wohl erst richtig reifen. — Die Leitung dieser festlichen Matinee, eines
Ende 1970 fuhren 2,2 Millionen Kraftfahrzeuge auf Österreichs Straßen; um 66.000 mehr als 1969: auf der Strecke blieben bei fast 52.000 Verkehrsunfällen mit Personenschaden rund 70.000 Verletzte und 2238 Tote; um 167 mehr als 1969. Die Zahl der Schwerverletzten stieg um 5,8 Prozent, die der Leichtblessierten um 2,7 Prozent.
Monate bevor die Sensation um den nunmehr wegen Betruges ange- klagten Richter (Dr.?) Karl Kofler vor einem Wiener Schöffensenat abgehandelt wurde, stempelte der Oberste Gerichtshof das Verfahren gegen den Grazer Richter zum „Fall schlecht) betrieben wird, solange dürfte es einem Autodidakten möglich sein, sich juridisches Wissen schnell und privat anzueignen.Das Problem liegt tief: längst hat sich die Ausbildungsstätte für Juristen von der Universität in Pauk- kurse verlagert, schon seit langem sind diese Kurse zu „Gegenuniversitäten“ geworden. Der Zustrom verunsicherter und von
Als Kanadas neuer Ministerpräsident steht Friedensnobelpreisträger Lester Pearson (Spitzname „Mike“) im Brennpunkt des Interesses. Die Karriere des Pastorensohnes aus Newtonbrook — einem Vorort 'Torontos — ist reich an dramatischen Höhepunkten. Pearson war Fliegeroffizier, Cracksportler, Universitätsprofessor, Diplomat, Außenminister, Nobelpreisträger und Führer der Liberalen Partei, ehe er Ministerpräsident wurde.Schon als Junge verstand es derzukünftige Diplomat, aus der Not eine Tugend zu machen. Als sein Vater wieder an einen anderen Ort berufen wurde, beklagte sich der