Arthur Schnitzlers Alterswerk „Komödie der Verführung“, 1924 im Burgtheater uraufgeführt, mutet im Titel wie im Dreiklang von der tödlichen Liebe im Spiel zwischen Leben und Tod wie ein Epilog, wie eine melancholische Rückschau auf die Welt seiner Dramen an. Da ist der Freiherr von Falkenir, der von Aurelie, der Schlüsselflgur des Stückes, dem Prinzen und dem Dichter als Bewerber vorgezogen wird, die Entscheidung der schönen Frau aber aus bestem Gefühl ab- lehnt: ein geistiger Bruder des todessüchtigen Herrn von Sala aus dem „Einsamen Weg“. Da ist Max, der geborene
Die Welturaufführung des bisher verschollenen, in einem böhmischen Schloß entdeckten Dramas, de santo „El Gran Duque de Grandia” unter dem Titel „Die Welt ist Trug” von Pedro Calderón de la Barca am ersten Tag der Wiener Festwochen 1966 bildete zugleich einen ihrer natürlichen Höhepunkte. Neben dem theatergeschichtlichen Interesse, ein bisher unbekanntes und in kompo- sitorfccher Hinsicht neuartiges Werk des (neben Dante) allerchristlichsten unter den Dichtem Europas kennenzulernen, gibt auch der Umstand, daß es sich bei diesem 1671 entstandenen Festspiel wahrscheinlich um ein