Über Schule und Beruf
SCHULLEISTUNG, BERUFSEIGNUNG UND BEWÄHRUNG von Günter Faff. Schriften zur Arbeltspsychologle, Band VIII. Han Huber, Bern, 64 Seiten, kart., sFr. 10.80.
SCHULLEISTUNG, BERUFSEIGNUNG UND BEWÄHRUNG von Günter Faff. Schriften zur Arbeltspsychologle, Band VIII. Han Huber, Bern, 64 Seiten, kart., sFr. 10.80.
Angesichts der strukturellen Verknappung an Arbeitskraft, di immer mehr auch ein qualitatives Phänomen zu werden beginnt, scheint eine Intensitätsanpassung, eine intensivere Ausnützung der verfügbaren Arbeitskräfte, eines der Instrumente zu sein, die sich heute mehr denn je anbieten. Die Optimierung der Nutzung der bereits engagierten Arbeitskräfte (selbstverständlich unter Bedach tnahme auf die Normen des Arbeitsrechtes) setzt aber voraus, daß die Berufstätigen, wenn sie nicht lediglich Hilfsarbeiten verrichten, für ihren Beruf eine angemessene Eignung mitbringen. Daher kommt der Untersuchung der spezifischen Eignung der Berufsanfänger eine immer stärker werdende Bedeutung zu.
Der Verfasser hat zwei größer Lehrlingsgruppen unter Verwendung der Koalitionsrechnung daraufhin untersucht, in weichem Zusammenhang die in Noten indizierten Schulleistungen, die Testergebnisse und schließlich die Resultate aus beruflichen Bewährungsprüfungen stehen. Vor allem ging es dem Verfasser um die Ermittlung der Gültigkeit einzelner von der Praxis verwendeter Testverfahren und um die Interpretation der Schiulnoten, deren Ausweis zu allgemein zu sein scheint und nach Ansicht des Verfassers Leistungskriterien nicht unmittelbar erkennen läßt.
Wenn auch an der prognostischen Bedeutung von Schulnoten unter den Aspekten beruflichen Einsatzes Zweifel bestehen, kann man sich der Kritik des Verfassers, dessen Büchlein übrigens hervorragend und ein Ergebnis gründlicher empirischer Untersuchungen ist, nicht ganz anschließen. Schulreife und Berufsreife können nur partiell adaptiert sein, d'a die Schulbildung nicht in jenem Umfang praxisnah zu sein hat (auch nicht hinsichtlich Auffächerung der Gegenstände), wie dies von der Praxis oft gefordert wird. Zudem ist die Praxis seihst nichts Fertiges, so daß die Schule auf ein selbst noch in Entwicklung Befindliches ihr Unter- richtsdargebot anpassen müßte.
Ansonsten ein bemerkenswertes Buch, dessen Bedeutung in der Publikation unmittelbar vom Verfasser gebotener Erfahrungen liegt.
