#45 Das Ende

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In zwölf Monaten bist du 30

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In zwölf Monaten bist du 30

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„Genieße die letzten 365 Tage unter 30“, schreibt mir eine Freundin zum Geburtstag. Eine Drohung? Ein Jahr noch, dann ist es vorbei. Das Leben. Der Countdown hat begonnen.

365 Tage. Das Internet sagt, ich muss in den nächsten zwölf Monaten Bungee-Jumpen, nackt baden und eine teure Handtasche kaufen. Neo-Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) sagt, ich muss ein Kind zeugen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen.

364 Tage. Ist das eine Falte?

363 Tage. Familienbesuch. Mit 29 hatte meine Mutter bereits zwei Kinder. Eins davon bin ich. Der Neffe hämmert mit klebrigen Tortenfingern auf die Klaviertasten. Bitte meine Gebärmutter gedanklich darum, ausreichend Eier für einen undefinierten Zeitraum in der entfernten Zukunft aufzubewahren.

362 Tage. Kaufe im Supermarkt Trockenobst statt Schokolade.

361 Tage. Verstaue das Trockenobst in der Schublade und esse zwei Schokoschirme.

360 Tage. Schreibe eine Kolumne übers Älterwerden. Frage mich, warum der 30er so behandelt wird, als würde man mit 35 tot umfallen. Werde mit 40 Bungee-Jumpen, mit 50 eine teure Tasche kaufen, mit 60 ein Ganzkörper-Lifting machen und mit 70 nackt baden. Problem gelöst.

Digital Dirndl V2 - © Illustration: Rainer Messerklinger

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Aufgewachsen im Weinviertel, dann übersiedelt nach Wien, ist Margit Körbel mittendrin im Konflikt von gemütlicher Landidylle und rauschendem Stadtleben, Traditionen und deren Bruch, Millennials und Babyboomern. Wöchentlich schreibt Sie von Ihren Erlebnissen. Hier kostenlos abonnieren.

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