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Sie schlagen im Getümmel zu

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Rechnet man nur das Bargeld, das Tag für Tag aus Wiener Taschen gestohlen wird, so kommt man auf einen Betrag von 50.000 Schilling. Und die Tendenz ist steigend. Immer häufiger treten auch international agierende Gruppen von Taschendieben auf (Seite 10).. . .

Die meisten Österreicher sind noch nicht darauf eingestellt, daß jemand sich an ihre Brieftasche heranmachen könnte, und sind daher auch allzu sorglos in dieser Hinsicht: in Lokalen hängen Handtaschen sorglos und unbeachtet über der Sessellehne, eventuell sogar mit offenem Zipp, oder es liegen Brieftaschen (womöglich obenauf) im unbeobachtet herumstehenden Einkaufswagen im Supermarkt.

Solche Vertrauenseligkeit ist heute leider immer weniger angebracht. Sie ist aber keineswegs die Ursache für die Mehrzahl der Taschendiebstähle. Denn meist gehen die Diebe äußerst professionell und in Gruppen vor. Sie nützen Momente der Unaufmerksamkeit oder ein Gedränge, lenken ihre Opfer ab oder bringen sie in Streßsituationen.

Bevorzugtes Milieu ist das dichte Gedränge, etwa in Massenverkehrsmitteln. Bei den Wiener Straßenbahnen scheint der 49er bei Langfingern besonders beliebt zu sein. Dort werden pro Monat rund 30 Anzeigen verzeichnet. Bei den Autobussen liegt die Linie 13 voran und bei der U-Bahn die Linie U 4 (mit 60 bis 80 Anzeigen pro Monat).

ACHTUNG BEIM BANKOMAT

Häufig halten sich Taschendiebe auch bei Bankomaten auf. Hebt jemand eine größere Summe ab und steckt das Geld nur locker ein, so wird er als interessantes Opfer angesehen. Der Dieo heftete sich an seine Fersen, greift aber erst im Gedränge, oft einem auf Rolltreppen künstlich inszenierten, zu.

Was man zur Erhöhung der eigenen Sicherheit tun kann? Keine großen Beträge mit sich herumtragen, Scheckkarte und Schecks getrennt verwahren, Wertsachen verteilen, die Brieftasche in der Innentasche des Sakkos verstauen, Handtaschen an der Körpervorderseite tragen - bei Drängereien, in öffentlichen Verkehrsmitteln (vor allem beim Aus- und Einsteigen) besonders aufpassen.

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