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Verpaßter Anschluß

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Alles, was 300 Jahre alt ist, wird in Österreich gehätschelt und gepflegt. In die Zukunft aber wird fast nichts investiert. Österreich ist total rückständig." Zu diesem harten Urteil kommt Bobert Trappl, der Leiter des Österreichischen Forschungsinstituts für Artificial Intelligence (ÖFAI). Sein Institut, an dem zahlreiche Projekte zur Erforschung von künstlicher Intelligenz laufen, hat deswegen mit finanziellen Problemen zu kämpfen. „Wenn das so weitergeht, werden wir heuer Leute entlassen müssen", bedauert er.

Der Jahresumsatz seines privatwirtschaftlich geführten Instituts macht sieben bis acht Millionen Schilling aus. „Das entspricht einem mittelgroßen Würstelstand" lästert Trappl. 2,4 Millionen Schilling erhält er vom Wissenschaftsministerium, den Best müsse er mühsam woanders zusammenkratzen, etwa bei der Europäischen Union oder in der Privatwirtschaft.

„Österreich gibt im Verhältnis viel weniger Geld für Forschung aus, als andere Länder. Die Firmen hierzulande investieren noch viel weniger. Anderswo hat man eine grundsätzlich andere Einstellung zu Forschung und Entwicklung", klagt der Wissenschaftler. „Drei Viertel meiner Zeit gehen dabei drauf, Briefe zu schreiben, um irgendwoher Geld zu bekommen oder um irgendeinen Ministerialrat zu bewegen, etwas zu tun", schimpft Trappl.

Seine finanziellen Sorgen müssen schlimm sein. Trappl weint sogar jenem Geld nach, das dem ÖFAI dadurch entginge, daß er und seine Mitarbeiter Zeit für Gespräche mit der furche aufwendeten...

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