Pfingsten ist das Fest der Geist-erfüllten Rede. Heute, in einer religiös wenig musikalischen Welt, muss eine Sprache für das Unsagbare
erst gefunden werden.
Für Christian Lehnert, lutherischer Pfarrer und Dichter, sind religiöse und poetische Sprache miteinander verwandt. Beide müssen sich dort bewähren, wo Menschen die Worte fehlen.
Was Heinrich Böll bereits 1955 in seiner bösen Satire „Doktor Murkes gesammeltes Schweigen“ voraussah, ist heute Wirklichkeit: „Gott“ soll in Diskurs und Ästhetik möglichst nicht vorkommen.