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Ersatzteilelager mit Zukunft

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Die Planung und Einrichtung des British Leyland Zentral-Ersatzteilelagers in Salzburg war schwierig, da es kein vergleichbares Lager im gesamten Konzernbereich gab, das man hätte als Muster heranziehen können. Die Ersatzteileversorgung der einzelnen zur BLMC zählenden Marken kommt nach wie vor direkt von Cowley bei Oxford für Austin, Morris, MG. Triumph und Jaguar liefern aus Coventry, Rover aus Cardiff. Seit die Verkaufs- und Serviceorganisation von British Leyland in Buropa durch die Konzerngrün-dung vor zwei Jahren unter einen Hut gebracht wurde, ist Österreich das erste Land, das ein Zentral-Ersatzteilelager für alle Bri-tish-Leyland-Marken einrichten mußte. Mit dem Bau des 3000 Quadratmeter Grundfläche bedeckenden Zentralersatzteilelagers wurde im April vergangenen Jahres begonnen. Schon seit Ende Juli 1969 konnte mit der Inneneinrichtung der doppelstöcklgen Teilelagerung, die eine Gesamtlagerfläche von 5400 Quadratmetern bietet, begonnen werden. Hier lagern nun 37.000 Positionen im Gesamtgewicht von 160 Tonnen. Die zum Einräumen der eingehenden, zum Greifen und Zusammenstellen der ausgehenden Teile notwendigen Laufwege für das Lagerpersonal wurden so kurz als möglich gehalten. Zur Bewältigung dieser Aufgabe wurde auch ein Transportlift und ein 1-Tonnen-Hubstapler angeschafft. Der Wert der Inneneinrichtung (Regalanlagen, Hubstapler, Transportlift und Waage) beläuft sich auf rund 3,2 Millionen Schilling. Ziel der BLMC-Austria am Ersatzteilesektor ist es, im Salzburger Zentral-Ersatzteilelager einen Vorrat für den Bedarf von etwa sechs Monaten zu halten. Die österreichischen British-Leyland-

Händler werden angehalten, etwa einen Monaitebedarf an Teilen für ihren Bereich auf Lager zu halten. Bis Ende Februar überschritt der Ersatzteileumsatz bereits 13 Millionen Schilling und dürfte den geplanten Monatsumsatz von 5 Millionen Schilling bereits im ersten Halbjahr 1970 erreichen. Allein hei Austin/Morris gibt es 72 voluminöse Ersatzteilehandbücher. Insgesamt sind es 154 Bücher von allen laufenden Modellen; ausgelaufene Modelle, für die ebenfalls noch Ersatzteile verlangt werden, sind nicht mdjt eingerechnet. Das ist eine kleine Bibliothek. Mit dieser Art von Katalogwesen hat British Leyland Schluß gemacht. Seit dem 1. Jänner 1970 hat man ein vollkommen neues System eingeführt. Es stellt eine Weiterentwicklung des Mikrofilm-Archiväerungsisysitems dar, nennt sich PCMI (photo ehromic mioro image) und gestattet eine wesentliche Verkleinerung des Maßstabes der Mikrophotographie. Auf einer Filmplatte von 105 mal 150 mm kann ein kompletter Ersatzteilekatalog von etwa 400 Seiten mikro-archiviert werden. Für die Mikroarchivlerung der gesamten Austin-Morris-Ersatzteilehandbücher genügen nunmehr acht postkartengroße Transparente. Diese Mikrofilmplatten werden in einen NCR-Leseapparat eingeführt, der einem Fernsehgerät ähnelt. In einem kleinen Gerät erscheint die gewünschte Seite auf einer etwa 30 mal 30 cm großen Mattscheibe. Bis Mitte des Jahres wird dieses System in allen BLMC-Werken soweit eingeführt sein, daß auch die Organisation in Österreich auf die weitere Verwendung von teueren und Platz beanspruchenden Ersatzteilehandbüchern verzichten kann.

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