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Grenzfall Mineralwolle

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Ein wichtiges Thema beim Hausbau ist die richtige Wärmedämmung. Doch ist zu beachten, daß nicht alle Stoffe umwelt- und gesundheitsfreundlich sind. „Aus ökologischer Sicht erweisen sich in erster Linie biogene und mineralische Dämmstoffe als vorteilhaft“, so die Aussage einer Studie des Österreichischen Instituts für Baubiologie und - Ökologie, „Dämmstoffe auf dem ökologischen Prüfstand“ von Rainer Bosits. Zu den biogenen und mineralischen Dämmstoffen, wie etwa mineralisch gebundene Holzwolle, Zellulosefasern, Kokosfasern oder Kork zählt auch Mineralwolle, jedoch mit Einschränkung. Auf Grund der Feinfaserproblematik muß dieser Stoff als Grenzfall gewertet werden, denn die Experten sind uneinig über die gesundheitsschädigende Wirkung der inhalierbaren Feinfasern in der Atemluft.

In Innenräumen sollten Kunststoffschäume, Mineralfasern und bituminier- te Dämmstoffe mit

Vorsicht eingesetzt werden, da Gesundheitsschädigungen nicht auszuschließen sind.

Doch kann der derzeitige Massenbedarf nicht mit ökologisch vorteilhaften Dämmstoffen abgedeckt werden. Mit einem entsprechenden Umdenkprozeß der Baubranche könnten „die nötigen Mengen relativ kurzfristig durch ‘Zellulosefaser und langfristig durch Kork und nach Entwicklung entsprechender Technologien durch Stroh bereitgestellt werden“. Weniger bedenkliche Stoffe, wie Mineralwolle - bis zur Klärung der Feinfaserproblematik eher nicht in Innenräumen - und expandiertes Polystrol könnten als Ubergangslösung dienen.

Rund 300.000 Tonnen Dämmstoffe werden pro Jahr in Österreich ver

braucht: davon fast 40 Prozent Glaswolle, 20 Prozent expandiertes Polystyrol und je 10 Prozent Steinwolle, Blähperlite und extrudiertes Po- lystryol. Die übrigen Stoffe, hauptsächlich biogene und mineralische, sind für den Massenbedarf „praktische bedeutungslos“.

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