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Neu für die Szene

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Im Salzburger Petersbrunnhof erfolgt am am 27. Juli der Spatenstich für eine neue Spielstätte.

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Im Salzburger Petersbrunnhof erfolgt am am 27. Juli der Spatenstich für eine neue Spielstätte.

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Lange Jahre heftiger Auseinandersetzungen zwischen den autonomen Retreibern des Kulturstandortes Petersbrunn und dem Land Salzburg sind diesem Spatenstich vorausgegangen, selbst Höchstgerichte wurden in dieser Causa bemüht. Der Petersbrunnhof, früher vom Stift St.Peter landwirtschaftlich genutzt, wurde Anfang der siebziger Jahre, als sich in Salzburg fernab der Hochkultur etwas bewegte, rasch zum Zentrum und Geburtsort vieler alternativer Kulturinitiativen. Einige von ihnen sind heute im Kulturgeschehen der Stadt etabliert. Dazu gehören etwa die SZENE Salzburg, die jetzt im Stadtkino residiert, das Tor-Haus am Mirabellplatz, das

Kleine Theater in Schallmoos, die Galerie Fotohof, die nun in einer aufgelassenen Metzgerei in Nonntal einen adäquaten Ausstellungsort gefunden hat. Vergangenes Jahr wurden mit dem Rockhouse am Fuße des Kapuzinerberges auch für die Musiker Proben- und Aufführungsräume geschaffen.

Experimenteller Theaterstandort, Probebühne für Musiker, Austragungsort hitziger Diskussionen über Kulturpolitik, Treffpunkt der Innovativen und Gestrandeten, das war der Petersbrunnhof. Auseinandersetzungen hat es immer gegeben, aber im Gegensatz zu anderen Städten, wo Tränengas an der Tagesordnung war, ist es nie zu einer ernsthaften Eskalation gekommen.

Nun ist es an der Elisabethbühne den geschichtsträchtigen Standort in den Kulturbetrieb einzubinden. Re-reits Anfang der achtziger Jahre suchte die Elisabethbühne nach Erweiterungsmöglichkeiten, nachdem ihre Räume in der Plainstraße für den Theaterbetrieb zu eng wurden.

Erst nachdem die erwähnten Initiativen anderswo seßhaft geworden waren, wurde der Petersbrunnhof als alleinige Spielstätte für die Elisabethbühne in Erwägung gezogen.

Die Elisabethbühne betreibt an ihrem jetzigen Standort, zwei Studiobühnen, und hat sich ein Flair geschaffen, das sich nicht einfach übersiedeln läßt. An insgesamt acht Orten sind über die Stadt verteilt Schauspielschule, Werkstätten, Fundus und Verwaltung. Rereits sieben Jahre dauerte die Planung der neuen Spielstätte, was sein Gutes hatte. Man konnte einbeziehen, was für ähnliche Rühnen im Europa geplant und gebaut wurde.

Architekt Alfred Pointner hat nun zwei Raumtheater geschaffen die 99 beziehungsweise 235 Personen fassen. Ein Glaszylinder im Hof beherbergt das Treppenhaus, der Hof wird unterkellert und vom Land für andere kulturelle Zwecke, vernehmlich Rrauchtum genützt. Der Umbau kostet voraussichtlich 70 Millionen Schilling.

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