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Peugeot 204 in Österreich

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Mit einer Verspätung von fast zwei Jahren gegenüber dem westeuropäischen Markt ist der Peugeot 204 nun auch in Österreich lieferbar. Das Modell wurde im Rahmen einer repräsentativen Schau in der Wiener Stadthalle vorgestellt. Zu sehen war das gesamte Personenwagenprogramm von .Peugeot, also auch das bewährte Modell 404 in seinen verschiedenen Varianten; im Brennpunkt des Interesses stand naturgemäß der langerwartete „kleine“ Peugeot.

Der 204 tritt die Nachfolge des 403 an, dessen Produktion schon vor einiger Zeit ausgelaufen ist. „Nachfolge“: das könnte irreführen — der 204 ist eine technische Neukonzeption. Auch die Linienführung der Karosserie ist neu. Durch die tief heruntergezogene Schnauze — ein wenig an die Landsleute Renault und Simca erinnernd — und die rechteckigen Scheinwerfer erhielt der 204 ein breites Gesicht und ein schnelles Profil. Die Gürtellinie liegt ziemlich tief, so daß in Verbindung mit den großflächigen Fenstern eine ausgezeichnete Sicht im Wageninnern gewährleistet ist (Rundsicht vom Fahrersitz 322 Grad). Rein äußerlich “verrät der Wagen schon französischen Schick; allerdings made in Italy, denn Meister Piriinfarina zeichnet für den Entwurf der Karosserie verantwortlich. Auch beim 204 ist man zu 14-Zoll-Reif en übergegangen, wohl aus modischen Gründen (über deren Berechtigung man geteilter Meinung ist), aber auch wegen der technischen Erfordernisse des Frontantriebs.

Wie bei jedem Fronttriebler interessiert in technischer Hinsicht zunächst die Art und Weise, in der die Antriebsprobleme gelöst wurden. Der wassergekühlte 1130-ccm-Motor ist vorne querstehend eingebaut (unter 20 Grad nach vorne geneigt) und wirkt sehr kompakt. Er gibt bei einer Drehzahl von 5800 U/min eine Leistung von 53 DIN PS ab. Die Verdichtung von 1:8,8 erfordert Super-kraftstoff. Der Motor besitzt eine obenliegende Nockenwelle, die, ebenso wie die Kurbelwelle, fünffach gelagert ist. Der Motorblock besteht aus Aliminiumdruckguß, was in Verbindung mit der Querstellung des Motors die Beherrschung der Kühlprobleme erleichtente. Der überquadratische Querschnitt des Hubraums (Bohrung 75 mm, Hub 64 mm) läßt eine lange Lebensdauer erwarten. Vergaser und Ansaugrohr sind mit einer an den Kühlwasserkreislauf angeschlossenen Vorwärmeinrichtung versehen; der Ventilator wird wie bei allen Peugeot-Modellen über eine thermostatgesteuerte elektromagnetische Kupplung angetrieben. Der Motor-Getriebe-Block ist in einem Vorderachsträger gelagert, der an der Karosserie befestigt ist. Die Kraftübertragung zu den Vorderrädern geschieht über je drei Glaenzer-Spicer-Gelenkwellen. Der Wendekreisdurchmesser ist mit 9,5 m für einen Fronttriebler durchaus akzeptabel. Alle Modelle der 204-Serie sind vorn mit Girling-Scheibenforemsen ausgerüstet, deren Kühlung durch Lochfelgen erleichtert wird. Die Grand-Luxe-Limousine erhielt ausäfczlich einen Bremsverstärker. Die Kupplung wird bei allen Ausführungen hydraulisch betätigt, ebenso findet man bei allen Modellen die unabhängige Einzelaufhängung aller vier Räder, Lenkradsperre, bei den Limousinen vier Türen, einen Kofferraum von 378 Liter und serienmäßig Radialreifen.

Außer den Limousinen De Luxe und Grand Luxe — letztere bietet gegenüber der Normalausführung vor allem den erwähnten Bremsverstärker und Liegesitze — sind auch die Variationen „204 Break Grand Luxe“, ein eleganter Kombi mit fünf Türen mit einigem Fassungsraum, der Kastenlieferwagen Four-fA .tilaüsi nradaiiaC ifcifin Iis gonnette mit drei Türen und einer Nutzlast von 375 kg, und vor allem die beiden bildschönen Modelle 204 Cabriolet Super Luxe und Coupe Super Luxe lieferbar. Die beiden letzten Ausführungen besitzen neben ihrem sportlichen Äußeren die Ausstattung der Grand-Luxe-Limousine. Bisher sind mehr als 200.000 Stück der 204-Serie vom Band gelaufen. Direktor Broncart von den Peugeot-Werken, der die ersten Wagen in der Wiener Stadthalle vorstellte, erwartet auch für Österreich einen vollen (Absatz-) Erfolg.

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