Befreiung von den Anforderungen des narzisstischen Mannes

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Elfriede Jelineks jüngstes Stück "Schatten (Eurydike sagt)“ handelt von der unglücklichen Eurydike - bei Jelinek ist sie Schriftstellerin und Frau eines Popstars, der von kreischenden Groupies umlagert wird. Eurydike fühlt sich als Nichts und behängt sich deshalb mit Modeklamotten, die Leere verlangt nach immer neuen Hüllen. Im Reich der Schatten, im Hades, empfindet sie allerdings Befreiung, losgelöst von den Anforderungen des narzisstischen Mannes.

Im Juni 2012 wurde eine gekürzte Fassung an der Philharmonie in Essen mit Johanna Wokalek gezeigt. In Wien inszeniert nun Burg-Chef Matthias Hartmann die Langversion am Akademietheater. Hartmann teilt den Text auf acht Frauenfiguren und eine Männerrolle, Orpheus, auf.

Eurydike steht in der Nachfolge der toten, sprechenden Frauen aus Jelineks Prinzessinnendramen "Der Tod und das Mädchen I-V“, in welchen u. a. Jackie Onassis, Lady Diana, Schneewittchen und die Autorin selbst die Urheberschaft über ihre Geschichte übernehmen und den Mythos infrage stellen. (jd)

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