In der digitalen Medienwelt scheint die Aufmerksamkeit an allen Ecken und Enden strapaziert zu werden. Manche Menschen sind demgegenüber weitgehend schutzlos: Aufgrund einer Stoffwechselstörung des Gehirns unterliegen sie einer ständigen Reizüberflutung. Deshalb fällt es ihnen besonders schwer, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren. Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) heißt das klinische Bild im Fachjargon, gekennzeichnet durch Symptome wie Konzentrationsstörung, impulsives und unüberlegtes Handeln sowie körperliche Unruhe und Bewegungsdrang. Heute ist ADHS eines der häufigsten psychischen Krankheitsbilder bei Kindern und Jugendlichen -und zugleich eines der meist diskutierten (siehe Interview)."Die Vielschichtigkeit des Krankheitsbildes erschwert die Diagnose", räumen auch Experten ein. Um ADHS-Verdachtsfälle abzuklären, gelten eine ausführliche Befragung der Betroffenen (Anamnese), eine neurologische Untersuchung sowie ein psychologischer Fragebogen als Standard.