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Internationaler Preis der Malerinnen „Bozen 1952“

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An den altersgrauen Wänden des Dominikanerkreuzganges in Bozen, wo vor nicht langer Zeit unter der Tünche Fresken vön Friedrich Pacher zum Vorschein gekommen sind und wo in zwei Seitenkapellen Bilder der Giotto-Nachfolge heruntergrüßen, ist derzeit eine bunte Welt, geschaffen von malenden Frauen, zu sehen. Die alten Heiligen des 14. und 15. Jahrhunderts, entstanden aus dem Geist einer ungebrochenen Weltanschauung heraus; mögen verwundert auf die Kinder einer Späten und zerrissenen Zeit zu ihren Füßen i herunterschauen. Nach einer glücklichen initiative wird nun hier in Bozen sozusagen eine „Biennale der Malerinnen geschaffen werden, wo die internationalen Kräfte in edlem Wettstreit um die Palme rin-

gen. Die Jury hatte es gewiß nicht leicht, aus den weit über 800 ausgestellten Werken, die das nächste Mal sicher sehr reduziert werden müssen, das Beste auszuwählen. Auch eine lockerere Anordnung würde den Gemälden in Zukunft zum Vorteil gereichen.

Der „Preis Südtirol" (für eine Landschaft) wurde geteilt und unter den ausländischen Malerinnen verliehen an Hugüette Arthue Bertrand aus Paris und an Mitty Risi aus Melbourne; für die italienischen Malerinnen wurde dieser Preis ebenfalls zu gleichen Teilen verliehen an Renata Bol- d r i n i aus Mailand und an die Boznerin Tullia S o c i n. Der „Preis der Stadt Bozen" (für eine Komposition mit einet oder mehreren Figuren) fiel unter den Ausländern an die Pariserin Valentine Fux, unter den Italienern an Rita S a i i e 11 o aus Genua für die besonders glückliche Komposition einer sandalenbindenden Ballerina. Der „Preis Dolomiten" schließlich (für einen dekorativen Wandschmuck) wurde ebenfalls geteilt und ging unter den ausländischen Teilnehmerinnen an die Tirolerin Gerhild Diesner aus Seefeld für die Arbeit „Stilleben mit Kalla“ und Sonia Delaunay

Mus Paris für die Arbeit abstrakten Gepräges .Accord colorė“; unter den Italienerinnen wurde der Preis an Sara Campesani aus Mestre und Pia Bernini Monaco aus Rom verliehen.

Eine ganze Reihe von Arbeiten wurde ehrend erwähnt. Darunter das Bild vom Pincio der Wienerin Gerda Kreutzer und von Deutschland eine herrliche Landschaft der Maria Caspar Filser und ein an Rousseau erinnerndes Bild von Dorothea S t e- f u 1 a.' Die genannten Arbeiten werden mit einer weiteren kleinen Auswahl des Besten und Bleibenden in verschiedenen Ländern ausgestellt werden, woraus die Bedeutung def Veranstaltung hervorgeht.

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