Ueberblickt man die Monate Juni bis September in Innsbruck, so steht am Beginn (und immer noch fortdauernd) die Sonderausstellung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum „Der Tiroler Frei- heitskampf 1 8 09“. Das Material der vielbesuchten Exposition kommt aus den historischen Sammlungen des Museums und wurde durch wertvolle Leihgaben ergänzt. Bewußt hat man von den späteren künstlerischen Darstellungen des Freiheitskampfes. von seiner Verherrlichung durch die Historienmalerei Defreggers, abgesehen, trotzdem dies einen Verlust an ästhetischer Wirkung bedeutete. Es wurden nur Zeugnisse
Der Leitung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum ist es gelungen, für den Monat.Oktober eine Ausstellung von Zeichnungen, Aquarellen und Pastellen des Altmeisters Olaf Gulbransson und seines Lieblingsschülers und Akademienachfolgers in München Josef Oberberger nach Innsbruck zu bringen. Es ist die erste Ausstellung der beiden Künstler in Oesterreich überhaupt. Die hohe Kunst des 84jährigen Norwegers Gulbransson, der, seit 1902 in München als Mitarbeiter des „Simplicissimus“ tätig, zum bedeutendsten Vertreter der Karikatur in Deutschland emporstieg, bedarf keiner Präsentation,
Zu den vier Ausstellungen aus der Welt des Barocks, die gegenwärtig in Wien zu sehen sind, ist als fünfte die Exposition in der Bibliothek der Akademie der bildenden Künste getreten. Hier werden Handzeichnungen, Druckgraphiken und Autographen von Zeitgenossen J. B. Fischers von Erlach gezeigt, vorwiegend aus dem Besitz des Kupferstichkabinetts der Akademie. Es ist anzunehmen, daß Fischer von Erlach viele der hier vertretenen Künstler gekannt hat: Strudel, der 1692 die „Academia von der Mallerey-, Bildhaver-, Fortifications-, Prospectiv- und Architecturkunst” mit kaiserlicher
In Innsbruck geben sich derzeit ein Franzose, ein Italiener und 23 steirische Künstler ein Stelldichein.Widmet das Französische Institut seine Ausstellung (siehe „Furche“ Nr. 6) dem zukunftweisenden Architekten Le Corbusier, so lernen wir im Italienischen Institut einen Künstler kennen, der sich bewußt von der modernen Zeit abwendet und den Anschluß an die vergangene Kunst sucht. Pietro A n n i g o n i ist 1910 in Mailand geboren und seit 1925 in Florenz tätig. Seine größten Erfolge findet er heute in England, wo er mit seiner Bildniskunst bis an den königlichen Hof vordrang.
Wer in diesen grauen Novembertagen zur Schwermut neigt, lenkt seine Schritte zum Innsbrucker Hofgartenpavillon. Paul F1 o r a s Kunst ist wahrhaft dazu angetan, auch einen gelernten Griesgram zum Schmunzeln zu bringen. Was uns hier gezeigt wird, sind nicht große Themen, sondern kleine, oft unbeachtete, doch von goldenem Humor durchsonnte Alltagsszenen, mit knappsten Federstrichen spitzig zu Papier gebracht. Da sind die „Enthüllung eines Denkmals“, ein „Harmloser General“, „Ein Herrenbad“, „Drei kleine Offiziere“, die „Erzürnten Oefen“, die „Blauäugigen Amazonen“
Der österreichische Graphikwettbewerb bietet auch heuer einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamte Kunstschaffen unseres Landes und stellt darüber hinaus durch Ankäufe und Preisverteilungen eine nicht zu unterschätzende Förderung der Künstler dar. Das Unterrichtsministerium, die Länder, Städte und verschiedene Institutionen stifteten Preise, nur die Bundeshauptstadt lehnt hartnäckig jede Gabe für diesen einzigartigen österreichischen Kunstwettbewerb ab, so daß die am zahlreichsten vertretenen Wiener Einsender aus dem Preis des Unterrichtsministeriums und einer Tiroler
Im Kunstpavillon im Innsbrucker Hofgarten hat sich derzeit ein interessantes Quartett junger Künstler zusammengefunden. Die beiden Wiener Hans Fischer und Günther Bauer, die zwei Tiroler Martin Pedrazza und Hans Ebensperger studierten gemeinsam an der Wiener Akademie und schlössen sich dann zu der losen Vereinigung „Stern“ zusammen, ohne sich jedoch einem gleichartigen Stil zu verschreiben. Die Gruppe kann bereits auf schöne Ausstellungserfolge in Wien, London, Rom, Zürich. Brüssel usw. zurückblicken.Hans Fischer wird mit seinen naturnahen, in duftiger impressionistischer Technik
Die Berufsvereinigung bildender Künstler zeigt im Tiroler Kunstpavillon eine Kollektivausstellung von Erwin Lutz-Waldner (geboren 1912 in Obermaie bei Meran, ausgebildet an der Münchner Kunstakademie). Es sind keine Extravaganzen zu eben, sondern der Künstler bemüht sich um eine zwar sehr persönliche, aber doch dem Objekt gerecht werdende, natürliche Ausdrucksweise. In unserer Ausstellung dominiert das Pastell und das Thema.der Landschaft. Lutz schildert diese daheim und in der Fremde mit breitem Pinsel oder Pastellstift in ausgezeichneter spätimpressionistischer Technik. Vor allem zu
An den altersgrauen Wänden des Dominikanerkreuzganges in Bozen, wo vor nicht langer Zeit unter der Tünche Fresken vön Friedrich Pacher zum Vorschein gekommen sind und wo in zwei Seitenkapellen Bilder der Giotto-Nachfolge heruntergrüßen, ist derzeit eine bunte Welt, geschaffen von malenden Frauen, zu sehen. Die alten Heiligen des 14. und 15. Jahrhunderts, entstanden aus dem Geist einer ungebrochenen Weltanschauung heraus; mögen verwundert auf die Kinder einer Späten und zerrissenen Zeit zu ihren Füßen i herunterschauen. Nach einer glücklichen initiative wird nun hier in Bozen