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Treffpunkt Hofgarten

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Der österreichische Graphikwettbewerb bietet auch heuer einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamte Kunstschaffen unseres Landes und stellt darüber hinaus durch Ankäufe und Preisverteilungen eine nicht zu unterschätzende Förderung der Künstler dar. Das Unterrichtsministerium, die Länder, Städte und verschiedene Institutionen stifteten Preise, nur die Bundeshauptstadt lehnt hartnäckig jede Gabe für diesen einzigartigen österreichischen Kunstwettbewerb ab, so daß die am zahlreichsten vertretenen Wiener Einsender aus dem Preis des Unterrichtsministeriums und einer Tiroler Preisstiftung beteilt werden mußten.

Wie immer war es auch dieses Jahr nicht leicht, von den 420 Blättern der 145 Einsender — alle Bundesländer waren vertreten — das Gültige auszuwählen: Ohne alle Namen nennen zu können, haben wir uns starke Leistungen (mit oder ohne Preis) notiert. Von den Wienern verdient Hans E s c h e r, der mit zwei ausgezeichneten und originellen Lithographien „Venezianisches Stilleben“ und „Strand“ vertreten ist, den Preis der Tiroler Industrie; auch Hans Stockbauer für seinen knappen, rot und blau abgetönten Farbholzschnitt „Fisch“ den Teilpreis des Unterrichtsministeriums. Anton Lehmdens feines Aquarell „Landschaft mit fliegenden Felsen“ kennen wir in einer ähnlichen Komposition von einer früheren Ausstellung her. Der zweite Teilpreis des Unterrichtsministeriums hätte aber ebensogut wie dem andern Aquarell „Felsblock in einer Landschaft“ vom selben Künstler dem Wiener Kurt M o 1 d o v a n für seine humorige und äußerst zarte Tuschzeichnung „Ritter und Insekt“ oder dem Wiener Hermann W a 1 e n t a für die stimmungsvolle, mehr abstrakte Monotonie „Moor“ zugeteilt werden können. Gerhard S w o b o d a zeigt in seinem abstrakten Blatt „Das Stellwerk“ wie man Gegenstände der Technik künstlerisch bewältigen kann; der themengebundene Preis der Kammer für

Arbeiter und Angestellte für Tirol wäre diesem Blatt wohl angestanden. Von den Wiener Blättern wäre noch hervorzuheben Christof D o n i n s zart in die Fläche gesetzte „Orchidee“ (Lithographie).

Niederösterreich ist gut mit der Lithographie „Insektenbildnis“ von Wolfgang Bamingei vertreten. Gern sieht man den Preis des Landes Kärnten vergeben an den ausgezeichneten Werner Berg für seinen Holzschnitt „Nackthals und Maskerer“ (Titelbild des Kataloges). Noch eindringlicher ist Bergs zweiter ausgestellter Holzschnitt „Kranker“.

Die Ausstellung wird in Linz und Graz, vielleicht auch noch in Paris gezeigt werden.

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