Werbung
Werbung
Werbung

Außergewöhnlich. Grandios.

Den Skandalsong 1969 hatte er für seine Geliebte Brigitte Bardot geschrieben: Aber erst mit Nachfolgerin Jane Birkin konnte das Liebesstöhnen #Je t#aime# veröffentlicht werden. Spätestens mit diesem Lied wurde Serge Gainsbourg (1928#1991) weltbekannt. Joann Sfar, Star der französischen Comic-Szene, hat in seinem ersten Spielfilm dem Idol ein Biopic gewidmet # und was für eines: #Gainsbourg# macht formal wie in den Darsteller(inne)n die Persönlichkeit des Protagonisten heutig: Lucien Ginsburg, Sohn russisch-jüdischer Emigranten, entkommt der Schoa und mausert sich als Serge Gainsbourg im Nachkriegsparis zum Frauenhelden und Bohemien auch künstlerisch erster Güte. Seine Eroberungen reichen von Juliette Gréco über die Bardot, Jane Birkin und zuletzt die Geliebte Bambou; er reüssierte als Entertainer, Chansonnier, Romancier, Reggae- und Jazzmusiker # und vieles mehr. Sfar entwickelt dieses Leben als Kampf zwischen Gainsbourg und dessen Alter Ego #Die Fresse#, einer spindeldürren, katzenartigen Gestalt, die Sfar aus seinem angestammten Comic-Genre grandios in diesen Film hinüberrettet. Der exzeptionelle Streifen steht und fällt mit Hauptdarsteller Éric Elmosnino, der dem Womanizer unnachahmliches Leben einhaucht. (Otto Friedrich)

Gainsbourg (Vie héroïque)

F/USA 2010. Regie: Joann Sfar. Mit Éric Elmosnino, Lucy Gordon, Laetitia

Casta. Verleih: Filmladen. 130 Min.

Witzig. Einnehmend.

Es passiert nicht oft, dass man #Helen Mirren# und #schwere Artillerie# sinnvoll in einem Satz verbinden kann. Aber spätestens, wenn sie in #R.E.D# mit automatischen Waffen hantiert, ist sie die unbestrittene Queen of Action. Ebenso prominent ihr Gefolge: Bruce Willis als Ex-CIA-Agent Frank Moses, der aus dem Ruhestand noch ein letztes Mal ein Killerkommando zur Strecke bringen soll, assistiert von John Malkovich, Morgan Freeman und Richard Dreyfuss. Wie diese respektablen Kultfiguren der jüngeren Filmgeschichte hier mit Inbrunst Comicfiguren verkörpern, die aus der Graphic Novel von Warren Ellis basieren, ist derart witzig und einnehmend, dass es diesen durch und durch typischen Actionfilm auf ein höheres Level hebt. #Youth is wasted on the young# wusste schon George Bernard Shaw und #R.E.D# huldigt dieser Erkenntnis. (Alexandra Zawia)

R.E.D. # Älter, Härter, Besser. (RED)

USA/CDN 2010. Regie: Robert Schwentke. Mit Bruce Willis, Helen Mirren. Verleih: Constantin. 111 Min.

Dieses Scheusal von Mister Welles

Richard Linklater bürgt für filmisches Kleinod. Das wird auch in seinem jüngsten Streifen deutlich: #Ich & Orson Welles# ist die charmante wie subtile Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Kaplow aus 2005. New York 1937: Der 17-jährige Richard, theaterbesessen, gerät als Nebendarsteller in die bahnbrechende Julius-Cäsar-Inszenierung von Orson Welles. Zwischen dem Jungspund und dem Theater- und späteren Film-Berserker entwickelt sich eine vielversprechende Beziehung.Doch Orson Welles ist ein Ekel: Genie und Gemeinheit liegen # das ist historisch verbürgt # hier nahe zusammen. Allzu nahe. Der Film macht dennoch aus dem Meister kein Monster und aus dem Lehrling kein armes Opfer # obwohl beide diese jeweiligen Züge schon auch tragen. Alles in allem handelt es sich um eine Coming-of-Age-Geschichte, deren Happyend anders ausfällt, als man es sich ursprünglich wünschte: Dieser Bruch macht die Stärke von Linklaters Film aus, der aber wesentlich auch vom Schauspiel des Briten Charles McKay lebt: Dieser verkörpert nicht nur die Physiognomie von Orson Welles, sondern man nimmt ihm die bisweilen diabolische Persönlichkeit in jeder Geste ab. Mindestens ebenso erfreulich ist, dass Teenie-Schwarm Zac Efron (#High School Musical#) beweisen kann, dass er auch zum jugendlichen Charakterdarsteller taugt. Und zwar ordentlich. (Otto Friedrich)

Ich & Orson Welles (Me and Orson Welles)

GB 2008. Regie: Richard Linklater.

Mit Zac Efron, Christian McKay, Claire

Danes. Verleih: Einhorn. 109 Min.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung