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Als Arbeitskraft zurück

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Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges blieb in Europa ein Trümmerfeld zurück. Die verwüsteten materiellen Werte gingen in die Milliarden. Was an ideellen Werten vernichtet wurde, läßt sich in Zahlen überhaupt nicht ausdrücken. Ganze Volksgruppen und hunderttausende Familien standen plötzlich vor dem Nichts.

Schon zur Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Familien getrennt, denn mit verschiedenen Staaten schloß das Dritte Reich Um- siedlungsverträge, und es kam nicht selten zur Anwendung sanfter Gewalt, um die von den Verträgen erfaßten Personen zur Aufgabe der angestammten Heimat zu zwingen. Das Dritte Reich wollte die Umsiedler vielfach in Gebieten seßhaft machen, die während des Krieges erobert worden waren und dem Groß- deutschen Reich einverleibt werden sollten. Die Umsiedler, die auf mit Gewalt geräumte Dörfer aufgeteilt wurden, hatten von Anfang ein ungutes Gefühl.

Im Osten und Südosten gab es nach Kriegsende gegen die dort ver-

bliebenen Deutschen oder gegen die als „Kollaboranten“ Verdächtigen drakonische Strafmaßnahmen. Viele kamen in Vernichtungslager, die sie lebend nicht mehr verlassen konnten. Andere wieder mußten in Arbeitslager, was häufig dazu führte, daß Mann, Frau und Kinder gewalt sam getrennt wurden. Nach der Entlassung aus den Arbeitslagern durften einige in die angestammte Heimat zurückkehren, andere wieder konnten nach Österreich oder Deutschland abwandern.

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