6716218-1964_43_17.jpg
Digital In Arbeit

Der Sieger von Lissa

19451960198020002020

WILHELM VON TEGETTHOFF. Von Friedrich W a 111 s c h. Verlag Herold, Wien-München, 1964. 88 Seiten, 16 Bildtafeln. Pappband mit Glanzfolie. Preis 59 S.

19451960198020002020

WILHELM VON TEGETTHOFF. Von Friedrich W a 111 s c h. Verlag Herold, Wien-München, 1964. 88 Seiten, 16 Bildtafeln. Pappband mit Glanzfolie. Preis 59 S.

Werbung
Werbung
Werbung

Es liegen über Tegetthoff maßgebende Lebensbeschreibungen vor, wie unter anderem die umfangreiche von Handel-Mazzetti-Sokol oder der Berglandband von Schöndorfer, trotzdem endet nie der Faden von neuen Darstellungen. Tegetthoff braucht keineswegs „der Vergessenheit entrissen“ zu werden, denn er zählt zu den ausgesprochenen historischen Lieblingen der Österreicher, und es ist bezeichnend, daß Österreich auch heute noch seinem Seehelden immer wieder huldigt, wiewohl es ein kleiner Binnenstaat geworden ist. Die umwälzenden Ereignisse der letzten Jahrzehnte haben zwar Versuche gebracht, den berühmten Admiral anderen Staaten zuzueignen und umzudeuten, er blieb jedoch der unbestritten typische Österreicher. Friedrich Wallisch hat seine Berufung zu einem Tegetthoff- Buch nicht bloß durch sein bekanntes Werk „Die Flagge Rot-Weiß-Rot“ erbracht, sondern auch durch seine enge Verbindung mit der blauen Adria von Jugend her. Er liefert jetzt mit seinem „Wilhelm von Tegetthoff“ einen schätzenswerten Beitrag zur näheren Kenntnis des hervorragendsten Vertreters unserer ehemaligen Kriegsmarine, gleichzeitig sozusagen einen Heroldsruf für das Jahr 1966, in welchem des Siegers von Lissa vielfältig und auch publizistisch gedacht werden wird.

Die überragenden Flottenführer sind in der Geschichte lang nicht so zahlreich verzeichnet wie die zu Land triumphierenden Generale. England hat seinen Nelson, Österreich seinen Tegetthoff und Japan seinen Togo, der die letzte richtige Seeschlacht als in sich geschlossene Kampfhandlung bis zur Niederlage des Gegners durchgekämpft hat. Die Seekriegführung der beiden letzten Weltkriege gehört einem völlig neuen Zeitalter an. In Wallisch hat sich nun ein Autor gefunden, der nicht große Geschichte oder gar Kriegsgeschichte bringt, sondern als allgemein gewürdigter Dichter oder Schriftsteller die Persönlichkeit zeichnet. Als solche tritt Tegetthoff anschaulich in den Vordergrund, und die historischen Ereignisse dienen mehr der Umrahmung der so charakteristisch hervorgehobenen menschlichen Züge. Vor uns liegt ein Musterbeispiel für die Herold- Serie „Österreich in Essay und Bild“, denn auch die Bebilderung ist in ihrer Vielfalt und überlegten Auswahl bestens gelungen. Alt und jung werden am neuesten Wallisch ihre berechtigte Freude haben.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung