Generäle und Intrigen

Das vorliegende Werk eines jungen Hamburger Historikers unternimmt es, die Gestalt des glückloser zweiten Generalstabchefs des deutschen Heeres, Erich von Falkenhayn zu zeichnen und damit einen Beitrai zur von Fritz Fischer entfachten Debatte über die Kriegszielpolitik de: ersten Weltkrieges zu geben. Dei Verfasser hat sich unter Benützunf der einschlägigen Archive und dei Literatur dieser schweren Aufgabi gewidmet und dabei nachgewiesen daß viele ehrende Kränze vor allen dem Feldmarschall von Hindenburf unverdient geflochten wurden. Füi den österreichischen Leser sine natürlich jene Kapitel interessant die sich mit dem nicht reibungsloser Verhältnis zwischen Falkenhayn unc Conrad beschäftigen, wobei sicher' lieh Conrads These des Vorrange: der Ostfront und später der Italien 1 front gegenüber der sinnlosen Aus 1 blutungsoffensive Falkenhayns be Verdun eine geschichtliche Bestäti ' gung gefunden hat. Das Buch bilde auch einen recht Interessanten Ein blick in die dauernden Intrigen de: deutschen Heeresleitung nicht nu der Generäle der Ostfront, an de 1 Spitze Hindenburg, gegen Falken hayn. sondern auch im allgemeine) auf die Gesamtkriegsführung. Dabe ist das Kapitel über das Eingreifei i ungarischer Politikerkreise für Hin denburg anläßlich der Frage de i gemeinsamen Oberkommandos ai der Ostfront nicht uninteressant. Mi i dem Scheitern von Verdun und den

Kriegseintritt Rumäniens war Fal kenhayns Schicksal als führende beendet. Wie stark er dei Gedankengängen eines so umstritte

Kanzlers wie Bethmann Holl , weg folgte, wird klar dargestellt um i zeigt, daß der gemeinsame We ; dieser beiden Männer ausweglos ii der Formel der viel schärfere] i Kriegszielpolitik der obersten Hee resleitung unter Hindenburg un c Ludendorff mündete.