7096379-1994_46_23.jpg
Digital In Arbeit

Häuptling der Indianer

19451960198020002020

Der lange Kampf der Indianer um ihr ihr angestammtes Land.

19451960198020002020

Der lange Kampf der Indianer um ihr ihr angestammtes Land.

Werbung
Werbung
Werbung

Was mit Übereinkünften zwischen gleichberechtigten Völkern begann, entwickelte sich zu Landenteignung..., zu Stammesauflösung und, so meinen manche, zu vorsätzlichen Versuchen, mit den Indianern das zu machen, was Hitler mit den Juden tat.“ So weit Robert Henry, ehemaliger Justizminister von Oklahoma 1992. Und selbst in den Fünfzigerjahren unseres Jahrhunderts war noch ein Umsiedlungsprogramm der US-Regierung für Indianer aktuell mit der betonten Absicht, die Stam- mesgemeinschaften zu zerschlagen und die Indianer „einzugliedern“.

Nun hat sich seither gewaltig viel geändert und eine der Protagonistinnen des “new deal“ für die Indianer Nordamerikas ist Wilma Mankil- ler, seit 1985 Häuptling des Stammes der Cherokee, der heute noch etwa 140.000 Menschen umfaßt. Geboren im Jahr 1945 wurde sie bald danach mit ihren Eltern aus Oklahoma, ohnehin der zweiten Heimat der Cherokee, nach Kalifornien gebracht. Die Cherokee siedelten nämlich bis zum Beginn der sogenannten ersten Umsiedlungswanderung im Jahr 1838, dem „Weg der Tränen“, viel weiter im Osten der Staaten im heutigen Tennessee bezie-hungsweise North Carolina.

Gemeinsam mit vielen anderen „Rücksiedlem“ aus Kalifornien kehrte Wilma Man- killer mit dem Beginn der siebziger Jahre in das „heimatlich“ gewordene Oklahoma zum 64 Hektar großen Erbbesitz der Familie zurück.

Mit einem Gewebe aus Schilderungen des Schicksals der eigenen Familie sowie des persönlichen, durch Krankheit und andere Schwierigkeiten bestimmten Loses und gleichzeitig der Stammesgeschichte der Cherokee zeichnet nun eine politisch und fürsorglich engagierte „Frau Häuptling“, die auch schon spirituell zu einem Vorbild für viele in den Staaten wurde, das Bild eines langsam beginnenden Wandels der Politik der offiziellen USA den Ureinwohnern des

Landes gegenüber. 1990 unterzeichnete sie das bedeutsame Selbstverwaltungsabkommen der Cherokee-Nation mit der US-Regierung und im Jahr darauf wird sie zum zweiten Mal zum Stammeshäuptling gewählt.

Eine präzise Chronologie sowie ein Verzeichnis weiterführender Literatur beenden ein Werk, das bezüglich einer gewissen Weiterentwicklung der Menschheit zuversichtlich stimmen kann.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung