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Rebellion in Permanenz

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Nachdem Sinkiang völlig unter Pekings Kontrolle geraten war, bekam es außer einem nominellen Status der „Autonomregion Sin-klang-Uigur“ auch noch ein neues System der Verwaltungsgebietseinteilung. Das riesige Land wurde von der rotchinesischen Besatzungsbehörde in sechs Kommissarbezirke, fünf Autonombezirke, vier Stadtkreise, 74 Landkreise und sechs Autonomlandkreise erneut eingeteilt. Nach der Auffassung Pekings sollen nun die nichtchinesischen „Minderheiten“ Singkiangs ihre eigene Heimstätte gefunden haben. Doch in Wirklichkeit behandelt Rotchina Sinkiang —. wie das bei allen ursprünglich niichtchteesischen Gebieten Rotchanas der Fall ist — nicht anders als eine Art Militärkolonie.

Ganz Sinkiang wurde praktisch von einem sogenannten Sinkiang-Aufbau-Armeekorps als Ansied-lungsraum benützt. Unter der direkten Verwaltung des Armeekorps sind es mindestens mehr als 20 weit ausgedehnte Farms. Elne_ Unmenge von Rotchinesen sind aus Ostchdna

nach Sinkiang aus- beziehungsweise dort angesiedelt worden. Das Ziel Pekings Ist die totale „Slnisierung“ Sinklangs. Katuorotu, ZK-Mitglied der KPdSU und zugleich Leiter des sowjetischen Asienforschungsinstituts, sagte diesbezüglich am 16. September 1984 wörtlich:

„...Die kasachischen Intellektuellen wurden ununterbrochen attak-kiert und unterdrückt. Erstklassige Wissenschaftler und hohe Beamte wurden verhaftet Sine antiuigu-rische und antikasachische Kulturkampagne nahm ihren Anfang... Die chinesischen Führer beschleunigten kürzlich die Ansiedlung von Chinesen in Sinkiang. Das Unter-richtswesen wurde sinisiert, Zeitungen und Bücher in einheimischer Sprache werden immer spärlicher... Buden und Lebensmittel werden beschlagnahmt. Die Terrormaßnahmen gegen die Viguren und Kasachen haben dazu geführt, daß Zehntausende Hunger leiden müssen. Sie sind gezwungen, die Staatsgrenze zu überqueren, um in die Sowjetunion und andere Länder zu flüchten...“

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