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Einer Neubewertung möchte die Wiener Albertina mit der Ausstellung "Die Thermopylen; Oskar Kokoschka - ein großer Europäer" und mit der gleichlautenden Publikation das Spätwerk des vielseitigen Künstlers (1886-1980) zuführen. Im Brennpunkt stehen deshalb Arbeiten der Jahre 1953 bis 1973. In diesen Zeitraum - er beginnt mit der Übersiedlung des Ehepaares Kokoschka von England ins schweizerische Villeneuve am Genfer See - fällt mehr als die Hälfte der druckgraphischen Produktion, eine große Zahl von Aquarellen, Farbstiftzeichnungen, die neuerliche Auseinandersetzung mit der Welt des Theaters, diesmal jedoch als Ausstatter und nicht als Autor. Farbe und Licht erhalten in dieser Schaffensphase einen besonderen Stellenwert, dem nachzugehen den besonderen Reiz der Ausstellung ausmacht, der das monumentale Triptychon "Die Thermopylen", 1954 für die Hamburger Universität gemalt, den Titel lieh.

Die Beschäftigung mit der griechischen Antike - die zeichnerische Umsetzung von Werken griechischer Bildhauer und Architekten - und deren Mythen beeinflußte das Werk des "großen Europäers" zutiefst: "Europäer sein heißt immer wieder, den Barbaren in sich selber bekämpfen, man ist nicht Mensch, weil man zur Welt kam, Mensch muß man immer wieder erst werden", meinte Kokoschka, einen griechischen Philosophen zitierend.

Als "Revolutionär des Konservativen", als einen Bewahrer und Verteidiger der großen humanistischen und malerischen Tradition Europas, beschreibt Alfred Weidinger Kokoschka im Katalog. "Die Thermopylen", das große Werk über die Freiheit, sei dabei der ursprünglichste Ausdruck dieses Strebens gewesen. (Bis 26. September, Albertina temporär im Akademiehof, Makartgasse 1-3, 1010 Wien)

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