Die Internetseite des Domradios im Erzbistum Köln als "Tunten-Portal“ zu bezeichnen, ist ein starkes Stück. Und den Schoa-Leugner und Pius-Bruder Richard Williamson als "Heldenbischof“ zu titulieren, kann wohl als noch empörender gelten.
Die Beispiele, die einem beim jüngsten Blick auf die Internetseite "kreuz.net“ entgegenschallen, sprechen für sich: Nicht einmal der wirklich sehr konservative Kölner Kardinal Joachim Meisner kommt da gut weg. Was sich auf dieser als "katholisch“ gerierenden Online-Impertinenz sammelt, ist ein Konglomerat an Ehrenbeleidigungen, Verhetzungen (nicht zuletzt gegen Homosexuelle), gröblichstem Verharmlosen der NS-Zeit und Ähnliches. Kläger in diese Richtung fänden sich mittelwerweile viele. Leider gibt es keine Beklagten, denn die Urheber der Ausfälle, die da in die Welt gesetzt werden, sitzen wohl in Österreich und Deutschland, sind aber bislang juristisch nicht fassbar. Der Server der Seite befindet sich jenseits des Atlantiks und wechselt immer wieder den Ort, offenbar, um sich behördlichem Zugriff zu entziehen.
Da nützt es wenig, wenn sowohl die Deutsche als auch die Österreichische Bischofskonferenz wiederholt öffentlich sagen, die Seite habe nichts mit der Kirche zu tun.
Drei grüne Bundesräte haben kürzlich eine Anfrage an Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zu "kreuz.net“ eingebracht. Und in Deutschland hat - nach einem diffamierenden Artikel über den verstorbenen Comedian Dirk Bach - ein auf homosexuelle Themen fokussierter Verlag die Prämie von 15.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zu den Betreibern von "kreuz.net“ führen.
Der Ungeist des Internet-Portals wird gern gelesen: Nach einem Website-Ranking liegt das Portal nämlich auf Rang 904 bei den populärsten deutschen Webseiten. Ein bezeichnender Vergleich: "katholisch.de“, das offizielle Portal der katholischen Kirche in Deutschland, kommt im gleichen Ranking lediglich auf Rang 9250.
