Ein Zeichen der Solidarität mit den Christen im Heiligen Land zu setzen, ist das Hauptziel des jährlichen Bischofstreffens in Israel und den palästinensischen Gebieten. Vor kurzem fand es zum 19. Mal statt. 15 Bischöfe von zwölf europäischen und nordamerikanischen Bischofskonferenzen sowie aus Südafrika trafen sich in Haifa mit Vertretern anderer Religionsgemeinschaften. Und sie informierten sich über die Situation der Palästinenser im Westjordanland und in Gaza. Einer der Programm-Höhepunkte: Die Besichtigung des Hospiz Sacre Coeur in Haifa, in dem sich die Barmherzigen Schwestern um schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche kümmern. Die Schwestern haben eine beeindruckende Oase der Ruhe und Geborgenheit geschaffen. Politische oder ethnische Zerwürfnisse bleiben außerhalb der Mauern. Beeindruckend das Schwimmbad, in dem autistische Kinder mit ihren Betreuerinnen lernen. Die Leiterin des Hospizʼ, Schwester Katharina Fuchs, stammt aus Österreich. Während die durchsetzungsstarke, sympathische Schwester gemeinsam mit dem ARD-Kamerateam auf den hohen Besuch wartete, wollte sie wissen, ob auch ein Bischof aus ihrem Heimatland zugegen sei. Wir mussten sie enttäuschen. Österreich ist bei den Treffen schon länger nicht mehr dabei. Hört man sich unter Teilnehmern um, dann ist diese Entscheidung keinesfalls im besten Einvernehmen gefallen. Das Fazit des Bischofsbesuchs - leider ohne österreichischer Beteiligung: Die Unterstützung der Christen, vor allem in den palästinensischen Autonomiegebieten, ist nötiger denn je. Die Perspektivlosigkeit gerade junger Menschen erschreckend. Zur Lösung des Konflikts fordert die katholische Kirche weiterhin die Zweistaatenlösung zwischen Israel und Palästinensern. Der Vatikan positioniert sich damit sehr klar in Zeiten, in denen Israels Regierung und viele Verbündete dieses Thema längst von der Tagesordnung genommen haben.
Die Autorin ist Korrespondentin der ARD im Nahen Osten
