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Am Wendepunkt

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Der erste Schritt zur Gründung der „Galizisch-Österreichi-schen Kultur-Gesellschaft" ist getan: Sechs zeitgenössische westukrainische Maler stellen derzeit in Wien ihre Werke aus. „Die Kunst in der Westukraine steht an einem Wendepunkt", so Volodymyr Kaufmann aus Lemberg. Der Künstler definierte sich früher weniger über seine schöpferische Kraft als über das Maß der Verfolgungen, denen er ausgeliefert war. Nach dem Zerfall der Sowjetunion stellte die ungewohnte Freiheit die ukrainische Kunstszene vor ein Problem: „Plötzlich galt es, Werke allein nach ihrem künstlerischen Wert zu beurteilen. Dabei mußten wir erkennen, daß nicht jeder der Helden des Widerstandes auch wirklich ein großer Künstler war." Es folgte eine Zeit der Enttäuschungen, der Orientierungslosigkeit. Heute scheint das überwunden zu sein. Um wirklich gute Maler zu finden, wurde in Lemberg die Vereinigung „Dzyga" gegründet, der auch die bei der Ausstellung vertretenen Künstler angehören.

„Begonnen hat alles vor Jahren in der Berggasse in Wien. Ohne die Unterstützung der Sigmund-Freud-Gesellschaft wäre es nicht möglich gewesen, jene Kontakte zu knüpfen, die heute diese Ausstellung ermöglicht haben", so Alexander Filz. Der Erlös aus dem Verkauf der Bilder fließt dem gemeinsamen Ausbildungsprojekt des österreichischen und des westukrainischen Psychotherapie-Verbandes zu, in dessen Bahmen ukrainische Ärzte, Psychologen und Pädagogen von österreichischen und deutschen Kollegen geschult werden.

(Bis 12. April in der Zweigstelle Maria-hilf der Bank der Österreichischen Postsparkasse AG, Barnabitengasse 11-13)

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