Während Sozialminister Herbert Haupt das Kinderbetreuungsgeld bereits als "durchschlagenden Erfolg" wertet, orten die Kritiker jede Menge Haken.Niemand ist vom Bezug ausgeschlossen, keine Frau wird diskriminiert." Aus der Sicht von Sozialminister Herbert Haupt (FP) ist das neue Kinderbetreuungsgeld, das die bisherige Karenzgeldregelung ablöst, eine "revolutionäre Familienleistung". Der wachsende Ansturm auf diese Geldleistung von rund 436 Euro monatlich scheint ihm Recht zu geben: Tatsächlich ist die Zahl der Anträge von 3.670 (Ende März) auf 17.299 (Ende Mai) gestiegen. Eine Evaluierung
Der Trend zu berufsbildenden höheren Schulen hält an - und mit ihm die Kritik am derzeitigen Zustand der AHS-Oberstufe.Ob es beim Facelifting bleibt oder zur Generalsanierung kommt, ist strittig: Einig sind sich Österreichs Bildungspolitiker, dass die Oberstufe der allgemein bildenden höheren Schulen schleunigst reformiert gehört. Ständig sinkende Schülerzahlen würden zeigen, dass die AHS-Oberstufe "stark an Attraktivität gegenüber den berufsbildenen mittleren und höheren Schulen verloren hat", meinten etwa die steirischen SP-Lehrer. Um den Schülerschwund zu bremsen, wird nun die
Die Pisa-Studie macht es offiziell: Österreichs Schüler verbringen besonders viel Zeit im Klassenzimmer. Und was bleibt vom langen Unterricht?Das Pensum kann sich sehen lassen: 3.407 Stunden sitzen Österreichs Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 15 Jahren in der Schule. Ein internationaler Spitzenwert, wie die Pisa-Studie eindrucksvoll belegt: So müssen ihre deutschen Kollegen in diesem Zeitraum nur 2.200 Stunden in der Klasse ausharren, Jugendliche im Testsiegerland Finnland gar nur 1.200 Stunden.Auch die wöchentliche Arbeitszeit österreichischer Schüler ist beachtlich: 32
Zwei Überraschungen könnten die bundesweiten ÖH-Wahlen in der
nächsten Woche bringen: eine linke Mehrheit - nach vierjähriger
Dominanz der VP-nahen AktionsGemeinschaft - und eine Abkehr von der
traditionell dürftigen Wahlbeteiligung.
Seit Wochen kein Abend ohne hitzige Debatten: Soll Gaby am Gymnasium bleiben oder in die Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik wechseln? Sie will "mit Kindern arbeiten". Karriere machen möchte sie auch und weiß selbst, daß das in diesem Beruf schwierig ist. Was Gabys Eltern besonders beunruhigt: Daß das Fräulein Tochter vor allem dann Kindergärtnerin werden will, wenn sie sich gerade über ihre Mathematik-Lehrerin ärgert. Und daß sie nach jedem Streit mit Schulfreundin Nicole - die ebenfalls eine Kindergärtnerinnen-Laufbahn plant - ihren Traumberuf plötzlich nicht mehr
Umfassende Bildung, die über Fachwissen hinausgeht, ist vielen
Eltern für ihre Kinder wichtig. Oft lassen sie sich dafür eine
Privatschule viel kosten.
Was ist eine gute Schule? Die Wissenschaft hat Antworten parat: hohe fachliche und überfachliche Standards, Wertschätzung des Wissens, Erfolgserwartung, kooperative Leitung, Entfaltungsmöglichkeiten, Mitsprache und Verantwortungsübernahme für die Schüler, Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorgaben, Entwicklung gemeinsamer Wertvorstellungen und funktionierende Beziehungen zwischen Schulleitung, Lehrern, Schülern und Eltern.Kriterien, deren Erfüllung schwer zu bewerten ist - versuchen will man es trotzdem. Ab kommenden Herbst werden Begriffe wie "Qualitätssicherung" oder
Der Vorgang ist vertraut. Zwei Leute referieren, ihnen gegenüber sitzt eine Schar, die bohrend fragt, nachhakt und nach der dritten Antwort noch immer nicht zufrieden ist. Die Themen: Euro, Agenda 2000, EU-Finanzen, Osterweiterung. Was auffällt: die Präzision der Fragen, das unverblümte "Weiß ich nicht", wenn den Referenten einmal keine Antwort einfällt, die Sachlichkeit, der Ernst. Daß die Vortragenden und Diskussionsteilnehmer vierzehnjährige Schülerinnen und Schüler sind, hat der Zuhörer nach ein paar Minuten vergessen, würde am liebsten mitdebattieren. Den beiden Lehrerinnen,
Die Schulwahl - ein Vorteil auf dem Arbeitsmarkt? Was sagt dazu Andreas Landgrebe, Personalberater bei der Firma Jean-Francois Jenewein?dieFurche: Wenn sich jemand um eine Stelle bewirbt und Sie lesen seinen Lebenslauf - achten Sie dann darauf, welche Schule er besucht hat?Landgrebe: Es gibt einige Privatschulen, die einen besonders guten Ruf haben. So etwas sticht ins Auge.dieFurche: Haben solche Bewerber von vornherein einen Wettbewerbsvorteil?Landgrebe: Wenn jemand bereits in die Praxis eingetaucht ist, kommt es auf seine Berufslaufbahn an, die Schule verliert an Bedeutung. Anders bei
Irgendwie ist dem Chef die Geschichte so peinlich, daß er nicht namentlich genannt werden möchte: Nachdem ihm die Karenzersatzkraft der Karenzersatzkraft eröffnet hatte, daß auch sie demnächst Mutterfreuden entgegensehe, brauchte der dynamische Unternehmer, sonst der geborene Siegertyp, ärztliche Hilfe. Er habe sich regelrecht "in die Krankheit geflüchtet" meinte der behandelnde Arzt. Geflüchtet vor dem unlösbaren Problem, für drei Monate eine Ersatzkraft zu finden. Tüchtig genug, um sofort alle Geschäfte weiterzubetreuen, aber ohne Aussicht auf eine Dauerbeschäftigung. Er habe
Bummelten sich einst viele durchs Studentenleben, studieren heute
immer mehr zielgerichtet und leistungsorientiert. Das Studium
irgendwie zu schaffen, reicht heute nicht mehr als Job-Garantie.
Manche Lehrergewerkschafter sind mit dem Karriere-Engagement der von
ihnen vertretenen Kollegenschaft gar nicht zufrieden. Von der Kritik
speziell betroffen: Lehrerinnen.
"Seit es Menschen gibt, ist das Kind als Eigentum der Eltern
angesehen worden und in jeder Weise auch sexuell ausgenützt worden."
- Ein umfassendes Handbuch informiert jetzt über Forschung, Beratung
und Therapie bei sexuellem Mißbrauch.
Die österreichischen Krankenkassen haben ein kleines Wunder
vollbracht: Sie bilanzieren positiv. Doch Kritiker warnen:Die
strukturelle Reform sei bisher ausgeblieben, und die Kassen würden
sich zu Lasten der Schwächeren sanieren.
Die Freigabe von Drogen würde die Straftaten unter
Suchtmitteleinwirkung ansteigen lassen, meint Reinhard Haller,
Primarius im Krankenhaus Maria Ebene in Frastanz bei Feldkirch.
Es müssen keine besonderen Schicksalsschläge sein, die Menschen in
die Sucht treiben. Es ist meist die Unfähigkeit, mit normalen
Alltagsproblemen fertig zu werden.
Musik ist "in" bei der Jugend. Man hört Ö3, sitzt mit dem Walkman in der U-Bahn, geht in die Disco. Eine Bildungslücke ist, nicht zu wissen, wie die "Backstreet Boys" mit ihren wirklichen Namen heißen. Oder ob "Tic Tac Toe" sich nun zerstritten haben oder nicht.Will man zu einer bestimmten "Szene" gehören, werden die Anforderungen noch spezifischer: Man hat dann eben nur "Techno", nur "Black Metal" oder was auch immer zu hören und zu mögen.Musik prägt die Jugend-Kultur. Auf die Lehrpläne der Schulen hat sich das noch nicht niedergeschlagen. "Musik steht im Zentrum des Lebens,
Wenn man Bewegung zu einem wichtigen Bestandteil des Schulprofils machen will, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder mehr Unterrichtsstunden für alle oder besondere Förderung von sportlichen Talenten und trainingswilligen Schülerinnen und Schülern", erklärt Sepp Redl, im Unterrichtsministerium für den Schulsport zuständig.Im "normalen Schulprofil" ist Bewegung offensichtlich nicht so wichtig. Immerhin: Es gibt einige Volks-, Haupt- und allgemeinbildende Schulen mit sportlichen Schwerpunkten, und sie sind nicht nur für angehende Profisportler gedacht. "Unsere Zielgruppe sind
Schloß Wasserhofen? Weiß ich nicht, wo das ist.” Nur das Schotterwerk kennen die Schulkinder im Kärntner Ort Kühnsdorf. Das alte Gebäude oben auf dem Hügel haben sie nie beachtet.Auch für den früheren Eigentümer - das Schotterwerk - war das 500 Jahre alte, verfallende Gemäuer mit den nicht mehr vermietbaren Substan-dardwohnüngen uninteressant. Bis es abzurutschen drohte. „Das war der Anlaß, das Schloß unter Denkmalschutz zu stellen”, erzählt der für Kärnten zuständige Landeskonservator des Denkmalamtes. Jetzt, 20 Jahre später, bröckelt noch immer der Verputz von der
Die Schloßherrin läßt bitten. Klingender Doppelname, italienisch-deutsch; das paßt noch ins Klischee. Der Alltag im Schloß weit weniger: „Arbeiten, arbeiten, Steine klauben ...” Vor 27 Jahren kaufte die Familie das halbverfallene Schloß Neuhaus bei Tainach in Kärnten. Jetzt wohnt die Witwe allein in den 650 Jahre alten Mauern. Die Steine, die noch zu klauben sind, reichen für Jahrzehnte. Geld vom Denkmal-amt? „Gibt es schon, aber immer erst im nachhinein.”Immerhin, der Verfall ist vorerst gestoppt. Ein paarmal im Jahr kommen Urlaubsgäste, genießen die Atmosphäre vergangener
Eine Ausstellung ist mehr als eine Ansammlung von Bildern. Sie braucht einen Zusammenhang, einen roten Faden. „Utopie und Weltschmerz, Arbeiten auf Papier”, so lautet der Titel, unter dem in Klosterneuburg Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen und Collagen von rund 40 Künstlern und Künstlerinnen zu sehen sind. /Alle Bilder stammen aus der „Sammlung Essl”. Für die Schau seien nur Papierarbeiten ausgewählt worden, weil diese „von großer Unmittelbarkeit gekennzeichnet” und deshalb am besten geeignet seien, die utopischen Entwürfe der Künstler und ihren latenten Schmerz über die
Stammkundenrabatte gibt es nicht, auch keine Kataloge mit Goldrand für jene, die besonders viel und teuer kaufen. Die enge Beziehung der „Wiener Kunst Auktionen” zu ihren Sammler-Kunden drückt sich eher darin aus, daß letztere fallweise etwas fürs Auktionshaus tun dürfen: ihre Sachverständigen-Meinung abgeben. „Viele Sammler sind Top-Spezialisten, die führenden Fachleute auf ihrem Gebiet”, sagt Geschäftsführer Otto Hans Ressler. „Wir können von ihnen lernen.”Meist sind keine aufwendigen Gutachten erforderlich, die Bestätigung der Echtheit eines Werkes genügt - am besten
Der Maler Karaman Kutateladse aus Georgien war zwei Monate lang in Wien. Was ihm spontan dazu einfällt: Daß er hier alle Malfarben kaufen konnte, die er brauchte; Farben, die man in Geogien nicht bekommt. So konnte er endlich die vielen Bilder malen, die in seinem Kopf schon jahrelang existierten.Immer wieder kommen Künstler aus dem ehemaligen Ostblock und den Balkanländern für ein paar Monate nach Österreich. Sie arbeiten in Gastateliers, besuchen Sommerakademien. Organisiert wird alles vom Verein „KulturKontakt”. Und Vater Staat zahlt, sogar in Sparpaket-Zeiten.Was uns das bringt?
Der Theatersommer im Westen verspricht viel, auch abseits der Groß-ereignisse Erler Passion und Bregenzer Festspiele. Für „Hamlet” in der Inszenierung von Ruth Drexel wird ein Obstgarten zur Bühne; ein Glashaus ist der Rahmen für die Uraufführung von „Brutto Madonna”, das Erstlingswerk des Tirolers Lorenz Gutmann. „Wir machen eben nicht nur Dinge, bei denen nichts schiefgehen kann”, betont Silvia Wechselber-ger, Produktionsleiterin der „Tiroler Volksschauspiele” in Telfs.Den Begriff „Volkstheater” bezieht man in Telfs vor allem auf „moderate Kartenpreise, die sich
Es klingt wunderbar: Bei Krebs müsse man nur 42 Tage lang nichts essen, sondern täglich höchstens einen halben Liter Gemüsesaft trinken, dazu bestimmte Kräutertees. Auch ein bis zwei Teller Zwiebelbrühe seien „nach neuesten Erkenntnissen” erlaubt. Damit werde der Krebs „ausgehungert” und bilde sich zurück - das verbreitet Budolf Breuß, seines Zeichens „Naturheilkundiger”. Sein Buch liegt in vielen Drogerien und Reformhäusern auf, wo man auch die Säfte beziehen kann - die für Übergewichtige, die abnehmen” wollen oder müssen, durchaus wertvoll sein mögen.Die
Wer geht schon gerne zum Zahnarzt? Fast jeder, wenn er gerade arge Zahnschmerzen hat. Und oft hat schon das Betreten der Zahnarztpraxis eine erstaunliche Wirkung: Die Schmerzen sind wie weggeblasen. Das, „Einbildung” zu nennen, trifft nicht den Kern der Sache. Es mag zwar, laienhaft ausgedrückt, eingebildete Krankheiten geben. Schmerz als Empfindung ist jedoch immer real; ebenso sein Verschwinden.Noch verblüffender ist der Placebo-Effekt, der oft bei der klinischen Erprobung von Medikamenten beobachtet wird. Bei randomisierten Dop-pelblind-Studien, bei denen eine nach dem Zufallsprinzip
Gespräche über Krebs” im Wilhelminenspital in Wien. Der Hörsaal der Schwesternschule ist voll besetzt mit Krebspatienten und ihren Angehörigen. Sie wollen soviel wie möglich über die Krankheit erfahren, um besser damit fertigzuwer-den - oder zumindest damit leben zu können. Sie kennen ihre Befunde, die statistischen Heilungschancen, die üblichen Therapien; Wunder erwarten sie nicht. Trotzdem ist beim Thema „Komplementärmedizin” die Spannung spürbar. Sogar die Anstecknadel der Beferentin erregt Aufmerksamkeit: Eine stilisierte Mistel ein alternatives Krebsheilmittel.Ein Bild,
Der eisige Wind droht die Flugblätter von den Informationsständen der Wahlwerber vor der Wiener Universität zu wehen. „Darf ich Dir eine Zeitung geben?", fragt die junge Dame von der ÖVP-nahen „Aktionsgemeinschaft" (AG) unverdrossen die Vorbeihastenden. Meist erntet sie nur ein Kopfschütteln. Der Weg zum Haupteingang ist gesäumt von Wahlplakaten: „Die (Sozialistisch-Grünalternativ-Liberal - K ommu nistische - Fachschaf tsli -sten-Koalition in der) Bundes-ÖH hat versagt!", „Global gegen Neoliberal!", Freiheitliche gegen den „Linksterrorismus in
Samstag vormittag in der Grazer Altstadt. Treffpunkt: Galerie Moser. Man kommt zufällig vorbei, wirft einen Blick durch das Glasportal und steht im nächsten Augenblick drinnen. Wegen der Bilder, vielleicht auch wegen eines bekannten Gesichtes, das man erspäht hat. Schließlich sind immer dieselben Leute am Samstag „zufällig” hier.Es fällt hier leicht, sich zugehörig zu fühlen zu einem Kreis Kunstsinniger, Kunstverständiger. Weil „Ansprechendes” geboten wird, das auch dem ungeübten Betrachter, dem Nicht-Experten, zugänglich ist. „Wir verfolgen eine traditionelle Linie mit
Schauplatz: der „Kinderbuchladen” in Wien. Nur ein paar Erwachsene sind hier, die stöbern, blättern, unschlüssig wirken. Ein Vorurteil scheint bestätigt: Die heutige Jugend liest nicht gern. Das richtige Buch für den Nachwuchs zu finden, fällt Eltern sichtlich schwer.Dann - endlich - betritt eine Mutter mit Sohn die Szene. Der junge Mann, sechs, höchstens sieben Jahre alt, steuert zielstrebig ein Computer-Tischchen an, ignoriert dort aber Bildschirm und Tastatur und baut einen Stapel Bücher vor sich auf, die er durchblättert und treffend kommentiert: „Das ist gut, da kann man
Die heimischen Schulen nützen ihre Autonomie bereits zu vielfaltigen Angeboten: Sprachen, Sport, Musisches, Behindertenintegration, Ökologie et cetera.
Erziehungskonzepte ganzheitlicher Art sind neben Fachausbildungen zunehmend „in" - nicht nur arr privaten, sondern auch schon an öffentlichen Schulen, nicht nur in Wien.
Gemälde mit fotografischer Qualität, ohne sichtbaren Pinselstrich, Malerei als perfekte Suggestion des Wirklichen: Dies läßt zunächst an die niederländischen Maler des 17. Jahrhunderts denken. An den jungen Rembrandt, an Gerard Terborch, Gerrit Dou und andere, die einander darin überboten, mit technischer Perfektion jede Spur der arbeitenden Künstlerhand auszulöschen.Daß dieser „Realismus” gerade für niederländische Künstler zum höchsten Ziel wurde, ist kein Zufall: Seine Wurzeln liegen in der heute französisch-belgisch-niederländischen Küstenregion Flandern, bei den
Dokumente des Aufbruchs und der unauflöslichen Verbundenheit mit der christlich-byzantinischen Tradition: lebendig und doch in sich ruhend, „dynamische Statik” im wörtlichen Sinn und das „Ikonenhafte” begegnet dem Besucher der „Georgiarte” auf Schritt und Tritt. In Guram Zibachaschwilis Fotografien, in den abstrakten Gemälden von Ka-raman Kutateladse und in den Skulpturen und von der Pop-art inspirierten Collagen des 26jährigen Bildhauers Davit Kakabadse. Die gezeigten Werke entstanden während eines zweimonatigen Wien-Aufenthaltes der beiden Künstler. Hier zu arbeiten,
Tschisnitsja" (ukrainisch) ist ein Faden im Kreuzstich, der kleinste Bestandteil einer Stickarbeit, der erste Zug der „gestickten Weltlegende". Für den ukrainischen Maler Prokip Kolisnyk ist Tschisnitsja auch die kürzeste Linie eines Bildes, ein Quant des l.ebensmysteriums und das Individuum innerhalb des Universums, der Mensch vor Gott.„Tschisnitsja-Gemälde" nennt der Künstler die ausgestellten Werke, mit denen er vor allem eines ausdrücken will: „Daß die menschliche Seele frei ist." In einer glaubensfeindlichen Umwelt aufgewachsen findet Kolisnyk, der sich
Ein Bäcker leidet seit Jahren an Asthma und einer Roggenmehl-Allergie. Er kann seinen Reruf kaum mehr ausüben, da bringt eine einzige Injektion an einen empfindlichen Nervenknoten an der Hand die Beschwerden zum Verschwinden. Eine Nachbehandlung nach rund einem Jahr ist noch nötig, dann ist er endgültig geheilt. Dasselbe Medikament, an eine Zahnwurzel gespritzt, befreit eine Gastwirtin vom Rheuma im Kniegelenk. Ein an beiden Reinen gelähmter Tierarzt steht nach einer Spritze in einen Finger, den er sich vor langer Zeit mit einer infizierten Punktionsnadel verletzt hat, aus dem Rollstuhl
diefurche: Sie haben vor zirka einem Jahr in einem Interview mit der Furche (Nummer. 2011995, Seite 1) Ihre Zielvorstellungen als Innenminister dargelegt Glauben Sie, daß Ihnen die Vzrtrauensbildung innerhalb Ihrer Behörde gelungen ist? Innenminister Caspar Einem: Ich denke, daß einiges gelungen ist - und daß es dabei vor allem eine Schwierigkeit gegeben hat: Ich bin offenbar ein bißchen anders, als solche Behörden Minister kennen, und das erfordert einen größeren Gewöhnungsaufwand. Andererseits sind wir an vielen Stellen zu einer Art und Qualität des Gespräches gekommen, die von
Immerhin, wir haben dann die Möglichkeit, zu überprüfen, ob „alles rechtens" ist. Unser Staat ist ein Rechtsstaat, wir sind vor staatlicher Willkür geschützt. Auch für das Zusammenleben in der Gesellschaft gibt es „Spielregeln", welche die Auswirkungen unseres Handelns zumindest auf einer, der „rechtlichen" Ebene vorhersehbar machen. Wir haben ein Bedürfnis nach dieser Rechts-Sicherheit - auch wenn sie in einer komplexer werdenden Welt immer mehr und kompliziertere Rechtsnormen erfordert (siehe Gerhart Holzinger unten).Eine weitere Anforderung soll das Recht
Eine Schulklasse wie viele andere, zumindest auf den ersten Blick. Nur ein Schüler ist „anders", gehört scheinbar nicht hierher: Er kann nicht sprechen, weil er an einer Art Autismus leidet. Alle, Lehrer und Mitschüler, bemühen sich um ihn, scheinbar vergeblich. Bis er dann im Lateinunterricht zum ersten Mal auf die Frage nach seinem Namen antwortet, zuerst leise, dann laut und deutlich, unter dem Jubel und Beifall der Mitschüler. Die Zuwendung, die Mühen waren doch nicht fruchtlos; der Klang der „neuen" Sprache hat schließlich den Bann gebrochen.Ein Einzelfall, ein
dieFurche: Wie krank sind die Krankenkassen wirklich? Walter GuggknbergkR: Die Krankenkassen werden heuer drei Milliarden Schilling Abgang haben. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern ein Faktum. Bei der Tiroler Gebietskrankenkasse wird der Abgang heuer 300 Millionen, im nächsten Jahr 500 Millionen betragen. Die Vollversammlung hat daher am 18. Dezember 1995 beschlossen, für „moderate Beitragserhöhungen" einzutreten. Mit „moderat" ist eine Erhöhung um 0,2 Prozent gemeint, das bedeutet je 0,1 Prozent für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Gesamtösterreichisch würde das zwei
Der erste Schritt zur Gründung der „Galizisch-Österreichi-schen Kultur-Gesellschaft" ist getan: Sechs zeitgenössische westukrainische Maler stellen derzeit in Wien ihre Werke aus. „Die Kunst in der Westukraine steht an einem Wendepunkt", so Volodymyr Kaufmann aus Lemberg. Der Künstler definierte sich früher weniger über seine schöpferische Kraft als über das Maß der Verfolgungen, denen er ausgeliefert war. Nach dem Zerfall der Sowjetunion stellte die ungewohnte Freiheit die ukrainische Kunstszene vor ein Problem: „Plötzlich galt es, Werke allein nach ihrem
Selbst wenn es erst unlängst für die Niederösterreichische Lan-deshauptstadtplanungs-GesmbH (NÖPLAN) Kritik aus Brüssel gab: Insgesamt ist Österreich auf dem besten Weg zum „Musterschüler", was die EU-konforme Ausschreibung von öffentlichen Aufträgen betrifft. Zu diesem Ergebnis kommt eine von „euroSEARCH Wien - Brüssel", einem auf „EU-Informationsmanagement" spezialisierten Unternehmen, erstellte Studie. Während aber immer mehr ausländische Anbieter sich an österreichischen Ausschreibungen beteiligen, nützen österreichische Firmen diese Möglichkeit im
In den Entwicklungsländern wächst die Warenproduktion derzeit schneller als in den Industriestaaten; der Abstand zwischen Schwellenländern und ärmsten Regionen der Welt wird aber immer größer.
Wenn der Lemberger Arzt Alexander Filz durch die inneren Bezirke Wiens spaziert, fühlt er sich „wie zu Hause". Und er beeilt sich gleich zu versichern: „Ihnen würde es in Lemberg genauso gehen." Er sagt „Lemberg", nicht „Lwiw".# Fast 150 Jahre altösterreichische Vergangenheit haben dort eben nicht nur das Stadtbild geprägt.Bis heute hat der westliche Teil der Ukraine, der zum Kronland Galizien gehörte, seine kulturelle Eigenständigkeit bewahrt und unterscheidet sich klar vom stärker russisch beeinflußten Osten. Nicht einmal das Sowjetregime konnte das