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Architektur ins rechte Licht setzen

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Schon früh hat Aglaia Konrad sich für Fotografie interessiert, aber ebenso für Architektur. Hobbymäßig hat sie zu fotografieren begonnen und sich erst neben ihrer Berufstätigkeit in Wien ab 1988 intensiv mit Stadt- und Architekturfotografie befaßt. Ein Stipendium an der Jan-van-Eyck-Akademie in Maastricht von 1990 bis 1992 hat dann den Ausschlag gegeben, sich ausschließlich dieser Sparte der Kunst zuzuwenden. „Das Besondere in Maastricht war für mich die Möglichkeit, mich mit jungen Künstlern und mit Kunstvermittlern aus aller Welt auseinanderzusetzen, es bewirkte für mich eine Erweiterung des Horizonts, eine Öffnung zur Welt.”

Die 1960 in Bad Hofgastein Geborene ging anschließend nach Rotterdam und dann nach Rrüssel, wo sie derzeit auch lebt. Auftragsarbeiten erhält sie für „Kunst am Rau”, für Architekturfotografie, für Kataloge und Zeitschriften. Und Einladungen zur Teilnahme an Ausstellungen, wie beispielsweise heuer zur Documenta in Kassel.

Konrads Werke entstehen meist auf raumbildenden Glaswänden, an die sie durchsichtige Fotofolien mit Stadt- und Architekturaufnahmen anbringt. Die oft aus der Luft geschossenen Schwarzweiß-Fotos kontrastieren mit den Aus- und Einblicken in die reale Umwelt vor oder hinter den Glaswänden. Die Lichtverhältnisse des Tages oder die abendliche Beleuchtung ergeben zusätzliche Spannungselemente. Auswahl, Format und Zusammenstellung der Fotos entstehen jeweils individuell für einen bestimmten Raum oder Ort. „Es geht um die Konfrontation und Projektion, ich will nicht den Blick des einzelnen durch ein Foto ersetzen. Mir | liegt daran, meine Arbeiten an alltäglichen Gebrauchsorten zu zeigen. In Kassel war dies beispielsweise der vielbenutzte Abgang zu einer Tiefgarage.”

Über die Jahre hat die Künstlerin ein umfangreiches Fotoarchiv gesammelt, aus dem sie passende Rilder auswählt, niemals geht es in ihren Arbeiten um eine bestimmte Stadt. Sie bedauert, daß es in Österreich keinen entsprechenden Ausbildungsgang gibt. Alle Versuche, diesen an einer der beiden Wiener Kunstakademien zu etablieren, seien bisher gescheitert.

Derzeit arbeitet Aglaia Konrad in ihrer Brüsseler Wohnung, entwickelt wird in der Küche, denn ein eigenes Atelier kommt zu teuer. So ist ihr die Verleihung des Otto-Mauer-Preises auch finanziell höchst willkommen.

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