Das Leben unter Wasser

Früher stocherte ein Meeresbiologe in seichten Gewässern herum oder angelte sich jemand in irgendeiner Form Fische an die Oberfläche; für sehr wenige war es möglich, sich wie Piccard tief ins Meer hinunterzulassen, um bisher völlig unbekannte Lebewesen zu entdecken und zu studieren. Dr. Eibl-Eibesfeldt, Mitarbeiter des Max-Planck-Insti-tutes für Verhaltensforschung in Seewiesen, schloß sich einer von Hans Hass geführten Expedition nach den Malediven- und Nikobaren-dnseln im Indischen Ozean an, wobei sich ihm als Tierpsychologen ein großartiges Arbeitsfeld aufschloß. Die Kunst des Unterwasserschwimmens lernte er unter der Führung von Hans Hass. Die Illustrationen dieses Buches, farbige und schwarzweiße, sind von großem Interesse und beziehen sich nicht nur auf die Unterseewelt, sondern auf die malaiischen Bewohner dieser von der Zivilisation fast unberührten Inseln.

Uber die finanziellen Sorgen, die ein großer Individualist wie Hans Hass immer wieder von neuem zu bewältigen hat, berichtet Dr. Eibl ganz kurz aber in eindrucksvollen Worten am Ende des Buches. Nach der hier geschilderten Reise, die es mehreren Wissenschaftern ermöglichte, mehr als siebzig Publikationen in Fachzeitschriften zu veröffentlichen — längere Arbeiten stehen noch aus —, mußte Hans Hass das Schiff „Xarifa“, das er als ständige meeresbiologische Forschungsstation einsetzen wollte, an einen italienischen Großindustriellen verkaufen. Schade um so viel Initiative, die gerade stoßweise, aber nicht immer im entscheidenden Augenblick anerkannt und unterstützt wird!