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Die vergessenen Perlen der heimischen Kulturlandschaft

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Nur ein unhistorisches Naturverständnis sieht in Gartenanlagen eine Vergewaltigung der Natur. Tatsächlich sind sie ein mit der Natur verbundenes Gesamtkunstwerk.

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Nur ein unhistorisches Naturverständnis sieht in Gartenanlagen eine Vergewaltigung der Natur. Tatsächlich sind sie ein mit der Natur verbundenes Gesamtkunstwerk.

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Was ist ein „historischer Garten"? Lohnt es, dieser Frage nachzugehen? Was macht den Garten zum Garten? Die Bepflanzung, die Anlage, die Architektur, die Landschaft?

Die bislang einzigartige Publikation „Historische Gärten in Osterreich" spürt diesen Fragen nach. Während in vergleichbaren Ländern Westeuropas das kulturelle Erbe der Gärten nicht zuletzt aus Gründen des Tourismus gepflegt wird, sind sie in Österreich vielfach als „Bauhoffnungsgebiet" hoffnungslos dem Verfall preisgegeben.

20 Autorinnen und Autoren unter der Redaktion von Geza Hajos unternahmen es, den Bestand in Österreich, nach Bundesländern geordnet, zu dokumentieren, durch verfügbcire Pläne, Skizzen und Fotos die ursprünglichen Anlagen soweit wie möglich zu rekonstruieren, um so das Interesse für diese auch aus heutiger ökologischer Sicht wichtigen „Biotope" zu wecken.

Von den 59 behandelten Anlagen aus dem gesamten Bundesgebiet dürften auch dem Kenner und Liebhaber manche unbekannt sein. Das Buch ist mit 200 Farbtafeln und etwa 100 Schwarzweiß-Fotos reichhch illustriert. Die Wichtigkeit des Anliegens, diese Gärten als kulturelle Schöpfungen ihrer Zeit zu betrachten und ebenso wie die dazugehörigen Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen, unterstreicht auch das Vorwort des zuständigen Bundesministers für Wissenschaft und Forschung.

Es wäre wichtig, für dieses einst weltberühmte, nun vielfach in Vergessenheit geratene kulturelle Erbe ein neues Bevraßtsein in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen, um auch den historischen Gärten in Österreich Rekonstruktion, Erhaltung und Pflege angedeihen zu lassen. Das vronderschöne Buch ist ein erster Schritt auf dem Weg dorthin.

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