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Leonardos Kollegen

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Nach der Leonardo-Schau in Wien steht nun Linz ganz im J l Zeichen der italienischen Graphik. Wenngleich die Namen der großen Renaissancekünstler wie Raf-fael oder Michelangelo in der hauseigenen Sammlung fehlen, so bietet die Schau „Italienische Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts" im Stadmu-seum Linz-Nordico doch Uberraschendes. Interessant ist auch für ein Fachpublikum, daß es sich dabei um die erstmalige Präsentation des Gesamtbestandes einer in der Sammlung vertretenen Kunstlandschaft handelt. Fast alle Blätter stammen aus der Stiftung „S",diel991an das Nordico ging.

Es gehört zu den Besonderheiten italienischer Zeichenkunst, daß sich die künstlerische Entwicklung in den jeweiligen Begionen ganz unterschiedlich vollzog. So zeigt die Ausstellung, daß die Venezianer sich mehr auf die Licht-Schattenverhältnisse konzentrierten, während die Florentiner die Umrißlinien eines

Bildgegenstandes betonten.

Beim Gang durch die chronologisch gehängte Schau findet man durchaus qualitative Blätter wie die lockere Federzeichnung „Karikatur eines alten Mannes mit wehendem Haar" (um 1600) - in Anlehnung an Leonardos Groteskenköpfe - von einem Künstler in der Nachfolge Sal-viatis, oder die „Figurenstudien zu einer alten Satyra" aus dem Umkreis des Paolo Farinati. Die neun Skizzen verschiedener Körperhaltungen auf blau eingefärbten Papier wirken in ihrer seriellen Anordnung beinahe zeitgemäß.

Bis 31. März

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