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Märchen und Mythen

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Alfred Kubin förderte und ermutigte die Künstlerin Margret Bil-ger (1904-1971), in der er „ein nornenhaftes oder elbisches Wesen" erkannte. Nun sind die beiden, die zu Lebzeiten so nahe beisammen wohnten (in Zwickledt beziehungsweise Taufkirchen bei Schärding), durch umfassende Ausstellungen ihrer Werke in der Landesgalerie Ober Österreich räumlich wieder vereint. Das Land Oberösterreich konnte einen großen Teil des malerischen Werkes Margret Bilgers aus dem Nachlaß erwerben.

Die Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum Francisco-Caro-linum zeigt das malerische Schaffen Bilgers, dem sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg verstärkt zuwandte. Es entspricht der Gesamtpersönlichkeit der Künstlerin, daß sie ihre Bilder kaum signierte und schon gar nicht datierte. Daher ordnete Peter Assmann, der engagierte Leiter der Galerie, jedem Raum eine bestimmte Technik zu. Der Beschauer findet so Ölbilder, Aquarelle, Pastelle, textilo Bildwerke, Hinterglasbilder und natürlich Glasfensterentwürfe.

Bei allen Techniken beeindruckt das Durchkomponierte, Durchgezeichnete. Wenngleich da nichts Analytisches zu finden ist, sondern Märchenhaftes - ein beliebtes Sujet - und Mystisches. Vor allem die Seendarstellungen (vom Weiher bis zum Gardasee) sowie die Land-schaftsbilder laden zur Meditation ein. Innerhalb der Ölgemälde berühren die Kinderporträts. Besonders beeindruckend sind die sehr expressiven und farbintensiven Glasfensterentwürfe. Der Ausdruck und die Körperhaltung der Figuren zeugen immer von Glaubenshingabe, aber nie von bloßer Passivität.

Rechtzeitig zu Ausstellungsbeginn erschien ein repräsentativer Katalog, herausgegeben von Peter Assmann und dem bewährten langjährigen Bil-gerforscher Melchior Frommel.

Bis 7. Februar 1998

Museumstraße 14, 4010 Linz

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