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„Nashörner“ mit Kommentar

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Bevor in den Linzer Kammer spielen E. Jonescos Farce „Di Nashörner“ aufgeführt wurde, lud di Intendanz einen der beiden Übersetzer de Stückes ins Deutsche, den Berner Chef dramaturgen Claus Bremer ein, in eine sonntäglichen Matinee über Jonesco un-die französische Avantgarde zu sprechen. I: seinen gediegenen Ausführungen charakte risierte er die Besonderheiten eines Ada mov, Audiberti, Becke«, Jonesco, Sehe bade, Tardieu, Vautier, von denen e Jonesco für den bedeutendsten hält. AI Gemeinsamkeit stellte er fest, daß sie vor Zuschauer schöpferische Mitgestaltung ver langen ohne ihn auf eine besondere Auf fassung festzulegen.

Das Stück, über dessen Aufführung i Wien unter der Regie von E. Zbonek di „Furche“ schon berichtete, wurde in Lin von Alexander Wagner in Verbindun . mit dem Oberspielleiter H. Kutsche in Szene gesetzt. Wie in Wien verzichtet man auch in Linz darauf, die Darstelle in die Kostüme von Nashörnern zu stell ken, wie dies auf etlichen westdeutsche Bahnen geschah. Die Regie wurde aul beste unterstützt durch Kostüme und Büh nenbilder mit Verwendung von Linzer Mc tiven — Jonesco verlangt ja, daß der Aul fuhrungsort zu erkennen sein soll — sowi wirksame Projektionen von Heinz Brun G a 111 e. Alexander Wagner sorgte für ei flüssiges Spiel, stellte aber auch die Haupt figur auf die Bühne, den der Vermassun entgehenden Behringer. Als Träger größere : Rollen seien genannt Richard 'Elias, der al impulsiver Hans die Tragikomik sein« Wandlung in ein Nashorn mit vollem Ein satz seiner Stimme wie schauspielerische Kräfte zum Ausdruck brachte. Eva Man hardt als liebenswerte Daisy sah man eis widerwillig, dann unaufhaltsam der Nas hornung verfallen. Gut gezeichnete Cha raktertypen boten Hanns Franke als Stech. Gustav Dieffenbacher als grundsätzlich opponierender Wisser. Das Publikum entschloß sich nach anfänglichem Zögern schließlich zu eindeutigem Beifall, der dem Stück und noch mehr der Abführung galt.

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