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Österreicher in China

19451960198020002020

P. Xaver Erobert Fridelli. Chinamissionär und Kartograph aus Lin . Von Alfred Zerlik. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz. 68 Seiten, mit 39 Bildern und Karten. Preis 76 S.

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P. Xaver Erobert Fridelli. Chinamissionär und Kartograph aus Lin . Von Alfred Zerlik. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz. 68 Seiten, mit 39 Bildern und Karten. Preis 76 S.

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Mit Martin Martini, dem „Vater der geographischen Kenntnis von China“ (Richthofen), beginnt die Reihe jener Österreicher, die sich um die Kartographie und Landeskenntnis Chinas große Verdienste erworben haben. 1661 folgte Pater Johann Grueber SJ„ der als erster Europäer bis Lhasa vordrang, dann wirkte Fridelli in China von 1709 bis 1743, in neuerer Zeit verfaßte Gustav von Kreitner 1880 einen Ost- asien-Atlas und erst jüngst erschienen Arbeiten von Gustav Stratil- Sauer über Peking und Setschuan (Tschunking).

Fridelli (Frideli, Fridely) war d,er

sonn eines angesenenen juinzer Advokaten und trat als Jesuit 1704 seine Fahrt über England—Lissabon—Goa—Nanking—Maęao nach Kanton an. Wie viele andere Ordensbrüder wurde auch er zur Bearbeitung der chinesischen Beichskarte herangezogen, er hat reun von den 18 chinesischen Kan- ;onen vermessen, ihm ist der Löwenanteil an dem vom Kaiser Kang-hsi geleiteten Kartenwerk zu- :uschreiben. Er widmete sich auch ler Missionstätigkeit, deren Einzel- leiten gerade in den Tagen des Zweiten Vatikanischen Konzils er- löhtes Interesse auslösen.

Die Jesuiten bekannten sich in China zur Akkomodationsmethode und sie Erzielten auf diesem Wege bedeutende Erfolge, bis dann im sogenannten Ritenstreit die Anpassungsversuche von Rom aus unterbunden wurden. Kaiser Kang-hsi, ein Freund der Christen, beauftragte Fridelli mit einer Romreise, um beim Papst in der Ritenfrage zu intervenieren, doch wurde diese Reise hintertrieben.

Die zahlreichen Beilagen bringen eine Auswahl von Karten aus den chinesischen Atlanten, dann jenen von Martini (1655), D'Anville (1735 37) und Endlicher (1843), die sehr anschaulich die von den Jesuiten herbeigeführten Fortschritte in der kartographischen Aufhellung Chinas zeigen, ferner Bilder aus dem chinesischen Leben zur kulturgeschichtlichen Orientierung nach dem Werk von Du Halde- Mosheim (1747 bis 1756). Die vom Verfasser vorbildlich zusammengestellte Monographie und die vom Verlag besorgte musterhafte Ausstattung machen das Buch zu einem äußerst wertvollen Beitrag zur Geschichte der Jesuiten Chinas und der Kartographie, aber auch zur Kenntnis österreichischer Kulturleistungen in der weiten Welt.

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